Weil am Rhein Mit Haydn und Dvorak in die schottischen Highlands

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Das Maxwell Quartet trat in Alt-Weil auf. Foto: Ingmar Lorenz

Kultur: Maxwell Quartett tritt in der evangelischen Kirche in Alt-Weil auf / Konzert ist Teil des Markgräfler Musikherbsts

Weil am Rhein (ilz). Streichquartette beschreiten neue Wege: Abseits des klassischen Repertoires setzt sich vor allem die jüngere Generation vermehrt mit traditioneller Musik auseinander. Man denke nur an die Arrangements nordischer Lieder des Danish String Quartet oder die Bearbeitung von traditionellem Liedgut – unter anderem aus dem Nahen Osten – von „Brooklyn Rider“. Das Maxwell Quartet, das am Samstagabend in der gut gefüllten evangelischen Kirche in Alt-Weil auftrat, reiht sich in diese Linie ein. Die vier jungen Männer aus Schottland haben die Volksmusik ihrer Heimat für zwei Violinen, Bratsche und Cello bearbeitet. Das Ergebnis dieser Arrangements kam beim Publikum hervorragend an. Das war zum einen dem Spiel der Musiker zu verdanken, welches sich auf einem so hohen technischen Niveau bewegte, dass selbst die schwersten Passagen federleicht daherkamen. Zum anderen war auch die Musik selbst mitreißend. Sowohl das mystische als auch das tänzerische Element der keltischen Lieder hat das Maxwell Quartet in seinen Arrangements eingefangen.

Hohes Maß an Musikalität

Diesen kleinen musikalischen Perlen standen Streichquartette von Joseph Haydn (op. 77) und Antonin Dvorak (op. 106) zur Seite. Obwohl beide in der Tonart G-Dur komponiert, waren sie mit Blick auf ihre Stimmung und Machart doch grundverschieden. Aber eben dadurch erlaubten diese Werke es den Musikern, die gesamte Bandbreite ihres Könnens zu zeigen. Das Symphonische bei Dvorak wurde dabei ebenso eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht wie die Eleganz und der Humor in Haydns Komposition.

Am meisten beeindruckte jedoch neben dem hohen Maß an Musikalität die Freude, mit der Colin Scobie, George Smith, Eliot Perks und Duncan Strachan spielten. Es wurde deutlich, dass im Maxwell Quartet in erster Linie vier Freunde miteinander musizieren – und zwar auf höchstem Niveau. Die sympathischen Zwischenmoderationen trugen noch dazu bei, den Optimismus und die sprichwörtliche Spielfreude der Musiker auf das Publikum zu übertragen. So wurde es – wie es sich Guido Heinke, künstlerischer Leiter des Markgräfler Musikherbsts, in seiner Anmoderation gewünscht hatte – ein Abend, an dem das gemeinsame Zelebrieren der Kunst im Vordergrund stand.

Weitere Informationen: www.markgraefler-musikherbst.de.

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