Weil am Rhein Mit Herzblut und Leidenschaft dabei

Siegfried Feuchter
Astrid Grunicke, die sich als Übungsleiterin und Oberturnwartin seit Jahrzehnten für den TV Haltingen mit außerordentlichem Engagement einbringt, ist immer sportlich aktiv. Foto: Siegfried Feuchter

Portrait: Wie sich Oberturnwartin Astrid Grunicke seit Jahrzehnten für den TV Haltingen einsetzt

Astrid Grunicke identifiziert sich mit dem Turnverein Haltingen wie sonst kaum jemand. Entsprechend stark ist ihr Engagement für Haltingens größten Verein – und das seit Jahrzehnten. Die 58-jährige Powerfrau sagt selbst von sich: „Ich bin ein totaler Vereinsmeier.“ 53 Jahre ist die heutige Oberturnwartin schon im TV aktiv und mit sehr viel Herzblut und Leidenschaft dabei.

Von Siegfried Feuchter

Weil am Rhein-Haltingen. „Durch und durch“ ist Astrid Grunicke nicht nur Haltingerin, sie hat sich auch mit Leib und Seele dem Turnverein mit seinen vielfältigen Angeboten wie Aerobic, Gymnastik und Tanz, Geräteturnen, Mutter-und-Kind-Turnen, aber auch Walking oder Wandern verschrieben. Ob Übungsabende der verschiedenen Abteilungen anstehen, ob in normalen Jahren Weihnachtsfeier oder Jahresfeier organisiert werden müssen, ob sie Feuerwehr spielen muss, wenn kurzfristig ein Übungsleiter ausfällt und, und... – die Oberturnwartin als wichtiges Bindeglied zwischen den einzelnen Abteilungen und dem Vorstand sowie als Sprachrohr für die Übungsleiter ist immer zur Stelle. Sie hat alles im Griff. Man kennt sie und man schätzt sie.

Und sie kennt jede Abteilung und die meisten Mitglieder. Mehrfach in der Woche ist sie in der Turn- und Festhalle anzutreffen. Und nicht nur Vorsitzender Peter Reinacher weiß ihr unermüdliches Wirken zu schätzen. Verlässlichkeit und ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein zeichnet die Mutter von inzwischen zwei erwachsenen Kindern aus.

Von Kindesbeinen an ist Astrid Grunicke, die beruflich seit 42 Jahren als Pharmazeutisch-Kaufmännische Assistentin in einer Apotheke tätig ist, mit dem Haltinger Turnverein aufs engste verbunden. Aus eigener Initiative ging sie mit fünf Jahren ins Mädchenturnen, während sie bereits mit 14 Jahren selbst eine Gruppe führte. Mit 18 Jahren leitete sie beispielsweise die Frauengruppe, zugleich trat sie in den 1980er-Jahren verstärkt mit der Jazztanzgruppe auf. Seit mittlerweile 28 Jahren ist Astrid Grunicke auch Leiterin des Mutter-und-Kind-Turnens, das ihr besonders am Herzen liegt. Denn dies ist für den Nachwuchs oft der Einstieg ins Vereinsleben. „Die abwechslungsreiche Arbeit mit Kindern macht einfach Spaß, und man bekommt immer etwas zurück“, weiß sie. Gleichwohl sei es durch die wachsenden Ansprüche und die sich verändernden Rahmenbedingungen anstrengender und schwieriger geworden. Das spürt Grunicke auch als Leiterin der Fit-und-Fun-Gruppe: „Die Bindung an einen Verein ist leider nicht mehr so stark.“ Hinzu kommt, dass durch den Ganztagsschulbetrieb Kinder und Jugendliche immer weniger Zeit für den Vereinssport haben.

Deshalb schmerzt es sie, dass im Zuge der gesellschaftlichen Veränderungen das Vereinsleben heutzutage nicht mehr den Stellenwert hat wie noch vor Jahren. „Viele kommen nur noch, um sich sportlich zu betätigen, wollen aber ansonsten mit dem Verein nicht viel zu tun haben.“ Dieser Trend hat sich durch die Corona-Krise, als der Übungsbetrieb vielfach lahmgelegt oder zumindest eingeschränkt war und ist, noch verstärkt. Die für Vereine unliebsame Entwicklung zeigt sich ebenso an den rückläufigen Mitgliederzahlen. Hatte der TV Haltingen vor wenigen Jahren noch rund 1000 Mitglieder, so sind es heute etwas mehr als 700. Auch sei es wegen der Pandemie schwieriger geworden, Übungsleiter bei der Stange zu halten, verdeutlicht die beliebte Oberturnwartin. Sie musste deshalb schon viel Überzeugungsarbeit leisten. Und als nach der coronabedingten Pause im Juni vergangenen Jahres der Übungsbetrieb wieder aufgenommen werden durfte, habe man erst das Miteinander wieder lernen müssen.

Mit voller Kraft und Ideen

Trotz dieser Veränderungen, die fast alle Vereine durchmachen, lässt sich Astrid Grunicke nicht entmutigen. Sie bringt sich weiterhin mit voller Kraft und Ideen in „ihrem“ TV ein, da ihr das Gemeinschaftsleben im Verein sehr wichtig ist. Wenn die passionierte Sportsfrau keine Trainingsstunden als Übungsleiterin absolviert oder sich anderweitig im Verein einbringt, dann fährt sie gern Fahrrad, Mountainbike und im Winter Ski mit ihrem Mann Klaus, der unter anderem beim FV Haltingen viele Jahre Fußballtrainer war und sich außerdem in der Jugendarbeit stark engagierte. Und Spaß macht „Assi“, wie sie allenthalben freundschaftlich genannt wird, am Donnerstagmorgen das Walken mit einigen Frauen des Vereins: „Man ist in der Natur und man hat Kontakte.“

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