Deshalb schmerzt es sie, dass im Zuge der gesellschaftlichen Veränderungen das Vereinsleben heutzutage nicht mehr den Stellenwert hat wie noch vor Jahren. „Viele kommen nur noch, um sich sportlich zu betätigen, wollen aber ansonsten mit dem Verein nicht viel zu tun haben.“ Dieser Trend hat sich durch die Corona-Krise, als der Übungsbetrieb vielfach lahmgelegt oder zumindest eingeschränkt war und ist, noch verstärkt. Die für Vereine unliebsame Entwicklung zeigt sich ebenso an den rückläufigen Mitgliederzahlen. Hatte der TV Haltingen vor wenigen Jahren noch rund 1000 Mitglieder, so sind es heute etwas mehr als 700. Auch sei es wegen der Pandemie schwieriger geworden, Übungsleiter bei der Stange zu halten, verdeutlicht die beliebte Oberturnwartin. Sie musste deshalb schon viel Überzeugungsarbeit leisten. Und als nach der coronabedingten Pause im Juni vergangenen Jahres der Übungsbetrieb wieder aufgenommen werden durfte, habe man erst das Miteinander wieder lernen müssen.
Mit voller Kraft und Ideen
Trotz dieser Veränderungen, die fast alle Vereine durchmachen, lässt sich Astrid Grunicke nicht entmutigen. Sie bringt sich weiterhin mit voller Kraft und Ideen in „ihrem“ TV ein, da ihr das Gemeinschaftsleben im Verein sehr wichtig ist. Wenn die passionierte Sportsfrau keine Trainingsstunden als Übungsleiterin absolviert oder sich anderweitig im Verein einbringt, dann fährt sie gern Fahrrad, Mountainbike und im Winter Ski mit ihrem Mann Klaus, der unter anderem beim FV Haltingen viele Jahre Fußballtrainer war und sich außerdem in der Jugendarbeit stark engagierte. Und Spaß macht „Assi“, wie sie allenthalben freundschaftlich genannt wird, am Donnerstagmorgen das Walken mit einigen Frauen des Vereins: „Man ist in der Natur und man hat Kontakte.“