Weil am Rhein Mit Leidenschaft dabei: Einmal HSV-Fan, immer HSV-Fan

Weiler Zeitung
Eingefleischte HSV-Fans vom Weiler Fanclub (v.l.): Angelo Accurso, Pascal Widmer und Dirk Bachthaler Foto: Siegfried Feuchter Foto: Weiler Zeitung

HSV-Fanclub: Weiler Anhänger des Hamburger SV sind trotz schmerzlichem Abstieg jetzt in Aufbruchstimmung

Von Siegfried Feuchter

Weil am Rhein. Der bittere Abstieg des Hamburger SV (HSV) aus der ersten Fußballbundesliga nach mehr als 54 Jahren kam zwar nicht ganz unerwartet. Dennoch schmerzt der Gang in die zweite Liga eingefleischte HSV-Fans wie die des Fanclubs Dreiländereck mit Sitz in Weil am Rhein. Sie bleiben aber treue Anhänger des HSV und tragen weiter die Raute in ihrem Herzen. Und die Hoffnung, in einem Jahr wieder in der ersten Bundesliga, der höchsten Spielklasse im deutschen Fußball, zu sein.

Fankultur wird hochgehalten

Wie Mitglieder des seit neun Jahren in Weil am Rhein bestehenden Fanclubs, die am letzten Spieltag das entscheidende Spiel gegen Borussia Mönchengladbach im Volksparkstadion live erlebt haben, damit umgehen, schilderten Vorsitzender Angelo Accurso (46), Dirk Bachthaler (44) aus Weil am Rhein sowie Pascal Widmer (35) aus dem schweizerischen Bremgarten im Gespräch mit unserer Zeitung. Leidenschaftlich sind diese drei HSV-Fans mit ihrem Verein verbunden. „Und wenn unser HSV auf der Straße spielt, dann stehen wir am Straßenrand und feuern unsere Kicker an“, sagt Bachthaler unter beifälligem Nicken der anderen. Sie halten die Fankultur hoch, auch wenn sie in den vergangenen Jahren mit der Entwicklung des Vereins nicht zufrieden waren. Die Schuld an der sportlichen Talfahrt sehen sie nicht nur bei den Spielern, sondern auch beim Management und denjenigen, die das Sagen im Verein hatten.

Nur bei wenigen Spielen nicht dabei

Einmal HSV-Fan, immer HSV-Fan: Wie groß die Liebe zu dem Verein ist – Accurso ist seit 40 Jahren Fan des Dino, Bachthaler seit 20 Jahren und Widmer seit zwölf Jahren – zeigt sich auch daran, dass die drei und noch andere Mitglieder möglichst nur wenige Spiele während einer Saison auslassen, sei es in Hamburg bei den Heimspielen oder bei den Auswärtsspielen quer durch die ganze Republik. Ob Siege oder Niederlagen, die Fanclub-Mitglieder identifizieren sich stark mit dem Verein und leben die Emotionalität dieses Sports aus. Wann immer es möglich ist, kaufen sie sich für Heimspiele Zugtickets, fahren nach Hamburg und direkt nach dem Spiel wieder zurück. Ganz selten wird in der Hafenstadt übernachtet. Eine Ausnahme bildete das letzte Spiel, in dem der HSV trotz Sieg in den sauren Apfel des Abstiegs beißen musste. „Es war aber eine Super-Stimmung im Stadion, sieht man von einigen Chaoten am Schluss ab“, sagt Angelo Accurso. Nach dem Spiel wurde in Hamburg in der Hoffnung auf eine sportlich bessere Zukunft gefeiert. Und einig ist sich Widmer mit seinen beiden Kollegen: „Hätte Trainer Christian Titz die Mannschaft ein paar Spiele früher übernommen, wäre der HSV nicht abgestiegen.“

Doch nun herrscht Aufbruchstimmung im Fanclub Dreiländereck, den im Jahr 2009 Norddeutsche, die nach Weil am Rhein gezogen sind, gegründet hatten. Die inzwischen 28 Mitglieder im Alter zwischen 18 und 60 Jahren sind voller Hoffnung, dass der ersehnte Aufstieg auf Anhieb klappt. Was ihnen aber in der zweiten Liga missfällt, sind die Montagsspiele. Bei solchen Terminen dürfte es schwierig werden, alle HSV-Spiele zu besuchen. Normalerweise mietet der Fanclub zu Auswärtsspielen einen kleinen Bus mit neun Sitzen. Eines steht aber für die drei HSV-Fans fest: „Der Besuch des ersten Spiels am 3. August in der zweiten Liga, egal wo es stattfindet, ist ein Muss. Da müssen wir ein Zeichen für unseren Verein setzen.“

Neuer Clubraum wird gesucht

Die Weiler HSV-Fans suchen derzeit einen neuen Clubraum. Haben sich diejenigen, die nicht zu den Spielen mitfahren konnten, bislang im Keller eines Mitglieds getroffen, um sich die Spiele am Fernsehen gemeinsam anzuschauen, so wird dies nicht mehr möglich sein. Der Keller wird anderweitig benötigt, so dass die HSV-Fans auf der Suche nach einer neuen Bleibe sind.

Auch bei den bundesweit statfindenden Fanclub-Treffen zeigen die Weiler Flagge, um sich mit anderen Anhängern des HSV auszutauschen. „Dabei dreht sich nicht alles um Fußball, es kommen auch andere Themen zur Sprache“, wissen die drei.

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