Seine Herangehensweise beim Unterrichten prägen verschiedene Maximen: „Erstens bin ich ein bekennender Kinder-First-Mensch“, sagt Gehweiler. Diese Regel werde nie durchbrochen. Für seinen Unterricht bedeutet das, dass Kinder stets der Bezugspunkt sind. Mit individueller Ansprache vermittele er Liebe und Verständnis sowie musikalische Informationen. Dabei betont der langjährige Musikschulleiter, dass jedes Kind entsprechend seines individuellen Tempos kontinuierlich gefördert werden muss.
So viel wie möglich selbst ausprobieren
Eine weitere Maxime besagt, dass er immer alles zuerst selbst ausprobieren und erfahren möchte, bevor er andere mit einer bestimmten Situation konfrontiert. Das habe gerade im fachdidaktischen Bereich große Auswirkungen: „Ich habe alle Formen und Fächer selbst über lange Zeit unterrichtet und weiß von jedem Kollegen, wie der Arbeitsaufwand aussieht.“ Entsprechend groß sei sein empathisches Spektrum. „Ich finde das wichtig, um erfolgreich leiten zu können.“ So ist Gehweiler nicht nur der Instrumentalunterricht als Kernstück des Angebots der Musikschule vertraut, sondern beispielsweise auch die Kooperationen mit den Weiler Grundschulen. Diese liegt ihm sehr am Herzen, denn sie sorge für eine demokratische „Grundmusikalisierung“ von Kindern, die vielleicht sonst nicht mit Musik in Kontakt kommen würden.
Auch auf die Qualität des Unterrichts zielt ein anderer Grundsatz ab. „Ich bin der festen Überzeugung, dass Unterrichten eine Kunst ist“, sagt Gehweiler. Die Kunstfertigkeit zu unterrichten, wachse generell mit der Erfahrung. Wenn aber das Interesse da ist, die Methoden zu verfeinern, könne es noch sehr viel weiter gehen. Bei einer Institution, an der insgesamt 37 Lehrer in 520 Wochenstunden 1650 Schüler unterrichten, sei dies eine Herausforderung. Umso größer sei diesbezüglich die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit mit dem Kollegium.
Weiterhin Zusammenarbeit mit dem Gesangverein
Auch spielt eine wichtige Rolle, dass Gehweiler, wie er sagt, sämtlichen Mitmenschen mit Respekt und Liebe begegnet. Zudem bringe er viel Humor mit und nehme sich nicht zu wichtig. Auch betont er, dass er ein großes Interesse an langen Beziehungen hat. „Ich will Entwicklungen miterleben.“ Dies betrifft zum einen den Unterricht seiner Schüler, zugleich aber auch sein Engagement für das Laienmusizieren, etwa mit dem Gesangverein.
Dass man als professioneller Musiker etwas weitergeben soll – gerade auch im Bereich der Laienmusik – ist eine feste Überzeugung Gehweilers, der darauf auch in Zukunft großen Wert legen möchte. Die Chorarbeit fasziniert ihn dabei besonders. „Auch mit dem Gesangverein mache ich auf jeden Fall weiter“, blickt Gehweiler voraus. Darüber hinaus werde er einfach mal schauen, was kommt. Eines aber weiß er schon. „Ich werde es genießen, dass ich zeitlich freier bin.“ Das eröffne ihm auch die Möglichkeit, mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Und auch selbst Musik zu komponieren, schließt Gehweiler nicht aus. „Ich habe Ideen“, sagt er, weist aber zugleich darauf hin, dass er – getreu einer seiner Maximen – hohe Ansprüche an ein mögliches Werk aus seiner Feder stellen würde.