Weil am Rhein Mit PC statt 5000 Kopien

Weiler Zeitung
Moodle bietet laut Schulleitung eine übersichtliche Struktur und habe auch viele Tools, die das Online-Lernen interessanter machen können. Foto: zVg

Digitalisierung: Gemeinschaftsschüler benötigen Endgeräte / Aufruf zu Spenden

Weil am Rhein - Der Online-Unterricht stößt bei der Gemeinschaftsschule Weil am Rhein an seine Grenzen. „Bei vielen ist das Smartphone das einzige Gerät mit Internetanschluss, wenn überhaupt“, hat Schulleiter Burkhard Keller bei einer Umfrage über die Schul-App herausgefunden. Eine Spendenaktion des Fördervereins soll Abhilfe schaffen.

Die Digitalisierung ist seit langem in aller Munde – seit der Schließung der Schulen aufgrund Corona noch viel mehr. Die Weiler Gemeinschaftsschule hat auf die vom Land bereitgestellte Lernplattform Moodle gesetzt (wir berichteten). „Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den Servern sind wir jetzt zufrieden“, sagt Rektor Keller. Moodle biete eine übersichtliche Struktur und habe auch viele Tools, die das Online-Lernen interessanter machen können. „Allerdings müssen wir als Lehrkräfte noch lernen, die Möglichkeiten auszuschöpfen.“

Sehr große Sorge bereiten ihm, den Sozialarbeiterinnen und Susanne Streff vom Förderverein jedoch, dass viele Schüler keine Endgeräte haben. Die Umfrage über die Schul-App zeigte: 31 Haushalte besitzen keinen Laptop, PC und auch kein Tablet – angesichts von 60 Rückmeldungen also die Hälfte der Befragten. Noch weniger Haushalte haben einen Drucker (21). Deshalb muss die Gemeinschaftsschule neben dem Online-Lernen für zirka 115 Schüler analoges Material in Form von Arbeitsblättern in allen wichtigen Fächern bereitstellen. Dies sind laut Angaben der Schule etwa 5000 Kopien wöchentlich.

Neben dem großen Zusatzaufwand und der fraglichen Umweltbilanz des Vielkopierens bietet das Online-Lernen einfach viel mehr Möglichkeiten, zum Beispiel selbst erstellte Erklärvideos und nützliche Links, heißt es von Seiten der Schule. Zudem könne der Lernfortschritt besser überprüft werden. Dies könnten Arbeitsblätter nicht bieten.

„Deshalb müssen wir unbedingt versuchen, für die Schüler Endgeräte zu beschaffen – egal ob Laptop, Tablet oder PC, es ist alles willkommen“, sind sich Streff und Keller einig. Sie bräuchten lediglich ein funktionierendes Betriebssystem. „Wir hoffen, dass Firmen noch ältere Geräte haben, die aber für uns völlig ausreichen würden,“ appelliert die Vorsitzende Streff an mögliche Spender.

Deshalb wendet sich der Schul-Förderverein an alle Firmen, die Stadtverwaltung und alle anderen Institutionen mit der Bitte, der Gemeinschaftsschule eventuell ausgemusterte Endgeräte kostenlos zu überlassen, die den Schülern dann noch sehr gute Dienste leisten würden. „Damit würde unseren Schülern schnell und unbürokratisch viel Gutes getan“, betonen beide.

Unterdessen hat gestern der Unterricht in der Gemeinschaftsschule wieder begonnen. Wie berichtete, besuchen diesen die Klassen 9 und 10. Der Fokus liegt laut Schulleiter Keller dabei auf den Prüfungsfächern.

 Kontakt unter: foerderverein-gms.weil@gmx.de

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading