Weil am Rhein Mit Solidarität und mehr Werbung

(do)
Im Fokus: Werbung für den Wein. Foto: Claudia Bötsch

Badischer Wein verliert an Boden. Geschäftsführer Thomas Basler analysiert.

Auggen - Wie bringt man guten Wein an gute Käufer? So lautete eine der Fragen, die bei der Hauptversammlung des Winzerkellers Auggener Schäf auftauchten, als Geschäftsführer Thomas Basler die Gesamtsituation des deutschen Weinmarktes beleuchtete.

Der Marktanteil von deutschem Wein auf dem deutschen Markt beträgt derzeit ganze 42 Prozent. Entsprechende Zahlen zeigen laut Basler auch, dass der badische Wein an Boden verliert. Ein Grund dafür ist für ihn die schwächelnde badische Weinwerbung, die im Moment eine „große Baustelle“ sei. Dass sich viele Genossenschaften aus der gemeinsamen Weinwerbung, die mit dem Slogan „Von der Sonne verwöhnt“ eine jahrzehntelange Tradition besitzt, verabschiedet haben, ist für Basler Anlass zu Kritik: „Wir brauchen eine gemeinsame Werbung, es geht auch ums Prinzip der Solidarität.“

Nun sei es so weit gekommen, dass man die „Verkaufs- und Weinwerbezentrale badischer Winzergenossenschaften GmbH“ (WWZ) auflösen wolle, wenn zum Stichtag 15. Dezember die Gesamtfläche der Mitgliedsbetriebe unter 10 000 Hektar fällt. Der Beitrag von 200 Euro pro Hektar sei manchen zu viel, was aber kurzsichtig gedacht sei, da mit der WWZ auch Zuschüsse aus EU-Fördermitteln verloren gingen. 2018 seien das 250 000 Euro gewesen, betonte Basler. Dieses Geld würde dann nach Württemberg fließen. Basler bezeichnete die Kündigungen in der WWZ als „Spielereien“, die mit dem Beschluss vom 15. Dezember jetzt beendet werden sollen.

Gut aufgestellt mit „Weinland Baden“

Für den überregionalen Vertrieb ist der Winzerkeller Auggener Schäf das größte von acht Mitgliedern in der Vertriebs GmbH „Weinland Baden“. Mit dem Rezept, dem Handel ein gebündeltes Sortiment anspruchsvoller Weine, Sekte und Edelbrände aus den wichtigsten Anbaubereichen Badens anzubieten, sei man gut gefahren, sagte Basler. Als Mitglied in der GmbH verdiene man auch am Erfolg der Weinland Baden mit.

Dass auch die GmbH Interesse an ihrem größten Mitglied hat, zeigte dass der künftige Geschäftsführer Markus Volk, der Michael Brand ablösen wird, an der Hauptversammlung in der Auggener Sonnberghalle teilnahm. Mit der neuen Weinlinie „Herzstück Baden“ hat Weinland Baden in diesem Jahr ein eigenes Produkt auf den Markt gebracht. Sechs Mitgliedsbetriebe stellen jeweils einen Wein aus typisch badischen Rebsorten. Der trockene Gutedel in dieser Serie kommt aus Auggen. Auggener Wein ist auch im gastronomischen Angebot der Hamburger Elbphilharmonie präsent sowie in der renommierten „Edition Hieber“.

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