Gleichzeitig macht sich das veränderte Klima bemerkbar. Fischer: „Es wird mit jedem Jahr schwieriger, denn seit 2018 haben wir eine Dürre.“ Diese höre nicht auf und die unteren Bodenschichten würden immer trockener beziehungsweise seien es schon. „Auch große, ältere Bäume können sich aus diesem Bereich heraus kaum noch oder gar nicht mehr versorgen.“ Im ersten Jahr, also 2018, sei es den Bäumen noch einigermaßen gelungen, die Reserven anzuzapfen. „Das vergangene Jahr hat den Zustand weiter verschlechtert und ich fürchte nach den letzten Wochen in diesem Jahr ist wieder mit weiteren, großen Schäden zu rechnen.“ Zusätzlich wehe ein ständiger Wind, was zu einem zusätzlichen sehr erheblichen Wasserentzug des Bodens und zur Austrocknung des Bodens und der darauf wachsenden Pflanzen beitrage.
Wissend um den Klimawandel geht es für die Grünplanung darum, mit trockenheitsresistenteren Baumarten bei der Neupflanzung gegenzusteuern. In den ersten zwei bis drei Jahren gibt es damit Extra-Wassergaben für die Bäumchen. „Denn danach brauchen die nächsten neugepflanzten Bäume unsere Aufmerksamkeit.“ So gibt es insgesamt etwa 80 Säcke, die am Fuß der Bäume angebracht sind, um sukzessive das darin befindliche Wasser abzugeben. Soweit sie nicht entwendet werden. Denn allein in diesem Jahr sind laut dem Grünplaner schon 15 Säcke geklaut worden.
Ob die Bewässerungsmaßnahmen und die Neuausrichtung des Baumbestandes Früchte trägt, bleibt laut Fischer abzuwarten. Dies werde erst in 30 bis 40 Jahren sichtbar. Klar sei lediglich, dass bekannte Arten wie Ahorn, Linde und Birke weniger werden, da sie mit dem Klima nicht mehr zurechtkommen. Stattdessen sind eventuell Pinien oder Zelkovien oder auch ein Maulbeerbaum auf dem Vormarsch – „und Baumarten, an die jetzt noch gar nicht gedacht wird“, erklärt Fischer.