Weil am Rhein Modernisierungen schlagen zu Buche

Beatrice Ehrlich
Die städtische Wohnbaugesellschaft schafft Wohnraum, manchmal auch hoch oben auf einem Dach Foto: Beatrice Ehrlich

Die Städtische Wohnbaugesellschaft schließt das Jahr 2023 mit einem Fehlbetrag ab.

Investitionen in den Bestand sind nötig, doch sie schlagen mit hohen Ausgaben zu Buche. Der Jahresabschluss der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (Wohnbau), den diese am Montag dem Finanzausschuss vorgelegt hat, weist auch aus diesem Grund für das Jahr 2023 mit rund 4,8 Millionen einen stattlichen Fehlbetrag auf.

Er liegt deutlich unter dem geplanten Ansatz von rund 80 000 Euro. Der Fehlbetrag wird durch Entnahmen aus den Freien Rücklagen gedeckt, sodass unter dem Strich ein Bilanzverlust in gleicher Höhe festgehalten ist. Der Ausschuss erteilte dem Jahresabschluss seine Zustimmung einstimmig, nun muss er noch im Gemeinderat verabschiedet werden.

Rückstellungen und Kursverlust

„Sie sind sicher verwundert über das große Minus“, richtete Andreas Heiler, Geschäftsführer der Wohnbau, dessen Nachfolger bei der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch vorgestellt wird, das Wort an die Anwesenden. Er nannte die wesentlichen Faktoren für die Abweichung des Betrags vom Wirtschaftsplan: Neben dem Kursverlust eines Darlehens in Schweizer Franken seien dies Rückstellungen für den hydraulischen Abgleich aller Wohnungen aller Wohnungen, durch den letztlich die Heizkosten gesenkt würden, sowie die im Vergleich zu den Vorjahren erhöhte Modernisierungstätigkeit.

„Die Instandsetzung war uns wichtig“, betonte Heiler. 24 statt im Vorjahr sechs Wohnungen aus dem Bestand der Wohnbau seien 2023 aufwändig saniert worden, führte er aus. Im Bereich Neubau konnte die Wohnbau durch Aufstockung eines bestehenden Gebäudes in der Bühlstraße zusätzlichen Wohnraum schaffen. Insgesamt 57 Ladesäulen für Elektrofahrzeuge seien in zwei Tiefgaragen geschaffen worden.

Die Einspeisevergütungen für den durch die zwölf Photovoltaik-Anlagen der Gesellschaft erzeugten Strom seien zurückgegangen. Die Verwaltungsausgaben sind um 379 000 Euro gestiegen, hier machte sich die Einstellung zweier neuer Mitarbeiter bemerkbar.

Sanierungen sind weiter nötig

Stadtrat Andreas Rühle lobte das soziale Engagement der Wohnbau und stellte die Frage, ob es einen Sanierungsstau gebe. Geschäftsführer Heiler konnte dies nicht vollständig von der Hand weisen. Es gebe weiter den Bedarf zu investieren, erklärte er. Wenn Leute nach 40 Jahren aus einer Wohnung auszögen, müsse diese umfassend renoviert werden. Das koste Geld, da stecke man nicht drin, hielt Heiler fest. Die Erneuerung der Steigleitungen sowie der Bäder werde die Wohnbau in den nächsten zehn bis 20 Jahren beschäftigen. Um die erneut gesunkene Eigenkapitalquote sorge man sich nicht, erläuterte der Ko-Geschäftsführer Rudolf Koger auf Nachfrage, man habe nach wie vor freie Mittel und verfüge zudem über beleihbare Objekte. Das Schweizer-Franken-Darlehen, das nach und nach getilgt werde, habe derzeit noch einen Wert von sieben Millionen Euro. Aufgrund des aktuellen Kurses sei aber ein Ausstieg derzeit nicht sinnvoll.

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