Weil am Rhein Mops-Fans unter sich

Saskia Scherer

Wettbewerb: Kultige Vierbeiner rennen beim Kieswerk um die Wette.

Weil am Rhein - Der Geruch nach nassem Hund weht einem entgegen, Gebell ist zu vernehmen und Möpse in allen Farben tummeln sich zwischen den Beinen ihrer Besitzer. Die „Langen Erle Mopsfreunde“ hatten gestern zum dritten großen Preis des Dreiländerecks eingeladen – ein internationales Mopsrennen, bei dem die Vierbeiner um die Wette laufen.

„Er rennt für sein Leben gern“, sagen Erika und Leopold Steinmann aus Au in der Schweiz mit liebevollem Blick auf ihren Rüden „Murphy“, der in der Kategorie „Junge Herzensbrecher“ gemeldet ist. „Wenn ich mit ihm spazieren gehe, liefert er sich immer Wettrennen mit der Eisenbahn“, erzählt Herrchen. So kam das Paar darauf, ihn für sein erstes Mopsrennen anzumelden. Die beiden sind unter anderem Gründungsmitglieder von „Emotion Mops“ – einer Vereinigung, die erreichen will, dass in Zukunft gesündere Möpse als heute gezüchtet werden.

Von jung bis alt

Als erste sind jedoch die „Golden Oldies“ an der Reihe – ältere Hunde, oft schon etwas grau um die Schnauze. Manche sind aber noch erstaunlich flott unterwegs. Wieder andere sind bereits blind, schlagen sich aber trotzdem wacker. Ihnen wird an der Leine der richtige Weg gewiesen. Hündin „Heidi“ verlässt dagegen die Strecke und verschwindet zwischen den Zuschauern. Rüde „Benny“ muss sich zunächst noch auf der Strecke erleichtern, dann flitzt er los. „Er wollte wohl Gewicht loswerden“, vermutet Moderator Klaus Kipfmüller vom Freien Radio Wiesental.

Der schwarze Mops „Kalle“ startet bei den „Schnellen Lausbuben“ und stärkt sich vor dem Rennen noch mit einem Stück Banane, das ihm Besitzerin Saskia Beckert aus Breisach zusteckt. Er liebe Obst querbeet – sofern für Hunde erlaubt. Der knapp vierjährige Rüde ist hobbymäßig in der Rettungspersonensuche unterwegs. Er stammt übrigens aus dem Tierheim, seine Besitzer sind gegen Mops-Qualzuchten.

Rund 100 Teilnehmer

Knapp 100 Möpse nehmen an den Rennen teil. In vier Kategorien – „Golden Oldies“, „Junge Herzensbrecher“, „Flotte Diven“ und „Schnelle Lausbuben“ – messen sie sich über eine Distanz von 50 Metern. Herrchen oder Frauchen warten meist am Ziel und locken mit Leckerlis oder lautem Rufen. Nach den Rennen folgt unter anderem noch ein Mops-Massenstart.

Aufgrund des Wetters kann hinsichtlich der Besucherzahlen zwar nicht ans Vorjahr angeknüpft werden – 2018 kamen rund 1000 Menschen – aber Gastgeber und Organisator Volker Scheurer vom Kunstraum Kieswerk sieht trotzdem sehr zufrieden aus, als er den Blick übers Gelände schweifen lässt. „Man sieht nur strahlende Gesichter und glückliche Möpse“, freut er sich. „Die Hunde lieben das und sind ganz wild darauf, los zu dürfen.“ Der Boden sei dieses Mal aufgrund des Regens tief. „Es sind wohl keine absoluten Bestzeiten zu erwarten.“

Kreative Mops-Hüte

Aber Vierbeiner und Besitzer haben trotzdem sichtlich Spaß. Auch die Resonanz auf den Wettbewerb „Schönste Kopfbedeckung“ werde immer größer. „Da sind ein paar Kreative dabei“, meint Scheurer fachmännisch. Und tatsächlich sieht man da so manches Mops-Motiv an den jeweiligen Hüten.

Ganz im Zeichen des Mops’ steht auch der Rest der Veranstaltung. Geöffnet hat unter anderem die Bar „Zum Blauen Mops“. Für den guten Zweck werden Häkel-Möpse, Mops-Tassen, Hunde-Spielzeug und Kuchen verkauft. Die Einnahmen werden gemeinsam mit dem Renn-Erlös an die Tierschutzorganisationen „Sawasantorini“ und „Mops in Not“ gespendet.

In der Kategorie „Golden Oldies“ siegte Mops „Wilma“ mit einer Zeit von 6,69 Sekunden, bei den „Flotten Diven“ hatte „Kyra“ mit 6,35 Sekunden die Nase vorn, bei den „Jungen Herzensbrechern“ ging „Cara“ als Siegerin hervor, die die Strecke in 6,75 Sekunden bewältigte, und bei den „Schnellen Lausbuben“ glänzte „Agent K“ mit 6,22 Sekunden. Die schönste Kopfbedeckung hatte nach Meinung der Juroren Marietta Kroo.

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