Weil am Rhein Mut zu Neuem und Ausprobieren

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Entscheidungsträger aus der Weiler Wirtschaft, der Politik und der Verwaltung kamen zum Wirtschaftstreffen in den Ratssaal. Foto: Marco Fraune

Oberbürgermeister Wolfgang Dietz sieht Gefahren für die heimische Wirtschaft / Appell an Handel

Weil am Rhein - Große Themen wie der Abgas-Skandal oder die Brexit-Debatte wirken sich auch auf Weil am Rhein aus. Das hat Oberbürgermeister Wolfgang Dietz in seiner Rede beim Weiler Wirtschaftstreffen mit 230 Gästen vor Augen geführt. Politik und Handel nahm er beim Punkt Kaufkraftabfluss nach Lörrach in die Pflicht.
369 Stunden vor dem im Raum stehenden harten Brexit sah Dietz die Gefahren für die Weltwirtschaft und auch die heimischen Unternehmen. „Der lässt uns alle unruhig sein.“

Zulieferer

Neben weiteren Punkten wie Strafzölle, stark verschuldeten Ländern oder niedrigen EZB-Zinsen blickte der OB auf nationale Diskussionen wie um die Automobilindustrie, die Weil  nicht kalt lassen dürfe. „Deutschland muss sich anstrengen, jetzt nicht seinen Automobilsektor zu demolieren.“ Denn mit E-Bike und Lastenrädern lasse sich das Problem nicht lösen. Doch im Zuge des Abgas-Skandals sei viel Vertrauen verspielt worden. „Große und mittlere Unternehmen in unserer Stadt und Region sind gewichtige Zulieferer im Automobilbereich.“ Daher steht für das Stadtoberhaupt fest: „Wir sind Betroffene.“

Bauen

Die von der Stadt genehmigten Bauobjekte in den zurückliegenden zwölf Monaten würden sich auf ein Volumen von rund 86,6 Millionen Euro belaufen. „Ich freue mich deshalb für das Bauausbaugewerbe und das Handwerk, die in der Folge ihre Auftragsbücher füllen konnten und können.“ Immerhin seien in den vergangenen beiden Jahren zusammen 425 Wohneinheiten baurechtlich genehmigt worden. „Angesichts der Größe unserer Stadt sind das sehr beachtliche Zahlen“, die ins Verhältnis auf die Einwohnerzahl gesetzt Lörrach und Rheinfelden überstiegen.

Gewerbe

Von einer „erkennbaren Dynamik“ sprach Dietz auch im gewerblichen Bereich. Hierbei verwies er auf das neue Nutzfahrzeug-Zentrum der Firma Kestenholz, die im interkommunalen Gewerbegebiet untergekommene Schreinerei Ranz sowie die Firma Pulpo, die von Lörrach nach Weil an den Mühlenrain zieht, wo ein Betriebsgebäude errichtet wird.

Lofo-Gewerbepark

Große Hoffnungen setzt der OB auch auf den geplanten Lofo-Gewerbepark, wo man in den kommenden Jahren ansiedlungswilligen Unternehmen eine Zukunft anbieten könne. Wie Wirtschaftsförderer Peter Krause ausführte, reicht das Angebot vom Vermieten kleiner Flächen in den Verwaltungsräumen bis zum Verkauf von großen Flächen, wobei die größte schon reserviert ist.

Geschäfte

Auf den Besatz der Ladengeschäfte habe die Stadt „nur sehr geringen bis keinen rechtlichen Spielraum“. Vielmehr verwies Dietz darauf, dass jeder zehnte in Lörrach ausgegebene Euro aus Weil am Rhein kommt. „Wenn Weil für seine eigenen Bürger wieder interessant werden will, dann braucht es von Politik und Handel Mut zu Neuem und Freude am Ausprobieren. Es braucht Anstrengungen der Akteure selbst – nicht nur das Formulieren von Erwartungen an andere.“

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