Weil am Rhein Nachfrage ungebrochen hoch

Weiler Zeitung
Rund 450 Personen und Familien wurden im vergangenen Jahr von der Außenstelle des Caritasverbands in Weil am Rhein beraten und begleitet. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Jahresbericht: Beratungen, Projekte und Gruppen des Caritas-Verbands in Weil

Rund 450 Personen und Familien wurden im vergangenen Jahr von der Außenstelle des Caritasverbands in Weil am Rhein beraten und begleitet. Damit bewegt sich die Nachfrage auf konstant hohem Niveau, heißt es im Jahresbericht. Projekte und mehrere Gruppen ergänzen die vielfältige Beratungsarbeit.

Weil am Rhein. Im Bereich des Caritas-Sozialdiensts ist die Nachfrage noch einmal deutlich angestiegen. Häufig waren Informationen zu Sozialleistungen gefragt. Auch Wohnungssuche und Trennung waren häufig Thema. Auffällig war für Christine Wondrak-Brunen vom Caritas-Sozialdienst die hohe Anzahl der Ratsuchenden mit Migrationsgeschichte, die über massive gesundheitliche Probleme berichteten. Auch mache sich allmählich der Übergang der Personengruppe der Geflüchteten in die allgemeinen Sozialdienste bemerkbar.

Ebenso verzeichnet der Sozialpsychiatrische Dienst eine seit Jahren ansteigende Nachfrage. Ein Team von drei Sozialarbeitern ist inzwischen in Weil, dem Kandertal und im Markgräflerland tätig: Neben Michael Kuhlmann begleiten Julia Brucker und Daniela Kientzel Erwachsene mit einer psychischen Erkrankung. „Immer mehr jüngere Erwachsene wenden sich an uns“, so Kuhlmann. Auch der Anteil der Klienten mit Migrationshintergrund nehme zu.

In der Schwangeren- und Familienberatung umfassen die Anfragen neben den Themengebieten rund um Schwangerschaft und Geburt auch die ersten drei Lebensjahre des Kindes. „Es fällt uns auf, dass das Beratungsangebot häufig mehrfach und weit über die Geburt hinaus aufgesucht wird“, so Tanja Ehret. Zusätzlich bot sie auch im vergangenen Jahr sexualpädagogische Workshops in Zusammenarbeit mit Schulen unter dem Titel „Zyklusshow“ an.

Wohnungsnot ist häufig Thema

Die weiter angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt ist ein häufiges Thema in der Sozialberatung in allen Diensten. Immer wieder wenden sich Menschen etwa nach einer Trennung oder Eigenbedarfskündigung an die Beratungsstelle, weil sie dringend eine Wohnung suchen. Mit Sorge sehen die Sozialarbeiter, dass die Mieten weiter steigen, während ein Teil der Bevölkerung sich schon jetzt nur Wohnungen deutlich unterhalb der Durchschnittsmiete leisten könne – die auf dem Markt faktisch nicht mehr angeboten würden.

Auch stellen sie fest, dass deshalb nicht wenige Bezieher von Arbeitslosengeld II einen Teil der Miete aus dem Regelsatz bezahlen – manchmal 50 Euro pro Monat oder mehr, so dass das Budget für den Lebensunterhalt noch knapper wird.

Im Rahmen der Aktion guter Schulstart wurden zehn Familien aus Weil mit der Ausgabe eines gespendeten Schulranzens unterstützt. Durch die Aktion „Schöne Ferien“ konnten mehrere Familien aus Weil und Umgebung Ferienunternehmungen und Betreuung finanzieren. „Das sind niederschwellige Angebote zur Teilhabe für Familien mit knappem Einkommen, die sehr viel Freude machen“, erklärt Wondrak-Brunen. Hier würden auch Familien erreicht, die sonst eher nicht in die Beratungsstelle kämen.

Frauengruppe ab Herbst geplant

Nach rund zehn Jahren wurde der offene Café-Treff eingestellt. Die ehrenamtliche Leitung hat aufgehört, zeitgleich entwickelte sich in der Nachbarschaft ein neues Angebot. Als neuer offener Begegnungstreff ist für den Herbst eine Frauengruppe geplant.

Sehr gut entwickelt habe sich die Mutter-Kind-Gruppe, die aus der Schwangerenberatung entstand. Sie findet inzwischen wöchentlich statt. Neben einem lockeren Austausch werden regelmäßig Informationen zu Themen rund um die Erziehung angeboten. Geleitet wird die Gruppe von Nazanin Naimi gemeinsam mit den beiden Beraterinnen Tanja Ehret und Christiane Sziwek.

Eine kleine Gruppe, die sich über den sozialpsychiatrischen Dienst zusammengefunden hat, trifft sich regelmäßig zum Spieleabend, im Moment noch in der Beratungsstelle. Nach dem für nächstes Jahr geplanten Umzug in die August-Bauer-Straße erwarten die Berater, dass es räumlich mehr Spielraum für solche bedarfsorientierten Begegnungsangebote geben wird.

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