Weil am Rhein Natursteinmauer am Tüllinger zerstört

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An der unverfugten Mauer hatten sich bereits zahlreiche Mauereidechsen und die Blindschleiche angesiedelt. Foto: zVg

Ausgleichsmaßnahme: Truz ist nach erneuter Tat ratlos / „Wertvoller Lebensraum“

Weil am Rhein - Eine vom Trinationalen Umweltzentrum (Truz) errichtete Natursteinmauer am Tüllinger Berg ist erneut zerstört worden. Über die Hintergründe rätselt Astrid Deek, Fachbereichsleiterin Grenzüberschreitender Naturschutz, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Da es schon vor zwei Jahren zum gleichen Fall gekommen sei, frage man sich, ob die spezielle Mauer im Blick des Täters sei oder ob es sich um Zerstörungslust handele. So wurden seinerzeit schon Steine nahe des Hochbehälters Kapf auf Weiler Gemarkung entwendet und Unbekannte hatten sich an der Mauer zu schaffen gemacht. Eine Bürgerin aus Stetten sorgte mit einer Spende dafür, dass das Truz Steine in die Mauer wieder einbauen konnte.

Gemeldet wurde der erneute Fall vergangene Woche von mehreren Spaziergängern, wie Deek gestern mitteilte. „Dieses Mal wurden Steine der obersten Reihe heraus gebrochen und neben der Mauer liegen gelassen.“ Der Schaden sei erheblich und der Wiederaufbau mit höherem Aufwand verbunden.

Es sei nur zu vermuten, ob die Unbekannten die Steine für ihre Nutzung entwenden wollten oder die pure Lust auf Zerstörung der Auslöser war. „Vielleicht kommen die Unbekannten bald wieder, um sich die Steine aufzuladen?“ Das Truz weist in einer Mitteilung ausdrücklich darauf hin, dass die Steine an ihren Ort verbleiben sollen, damit diese bald wieder eingebaut werden können. „Das ist noch einmal ein größerer Aufwand“, kann sie aber keine konkrete Schadenshöhe beziffern. Doch ehrenamtliches Engagement sei hier nicht ausreichend.

Das Truz hatte die Mauer im Jahr 2011 als Ausgleichsmaßnahme für den Bau der A 98 im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg angelegt. Diesem wurde der Fall gemeldet und es obliegt der Behörde, Anzeige zu erstatten.

Ausgleich bedeutet, dass die Mauer einen Ersatzlebensraum für Tiere und Pflanzen darstellt. An der unverfugten Mauer haben sich bereits zahlreiche Mauereidechsen und sogar die Blindschleiche angesiedelt, erklärt Deek. Daher sei die Zerstörung nicht nur grobe Sachbeschädigung, sondern auch eine schwere Zerstörung wertvollen Lebensraums. Das weitere Vorgehen für den Erhalt dieser Ausgleichsmaßnahme ist in Klärung. Deek: „Die Vorschläge für eine Informationskampagne anhand eines Schilds und auch die Verfugung der obersten Steinreihe zur Abwehr von weiteren Vandalismus liegen vor.“

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