Weil am Rhein Neue Strukturreform steht an

(sif)

Verkehrskommissariat: „Kein radikaler Kurswechsel“.

Weil am Rhein - 1800 Lastwagen passieren täglich die Grenze am Autobahnzoll allein in Nord-Süd-Richtung. Um Mitarbeitern des Verkehrsministeriums das Staumanagement in Weil am Rhein überzeugend zu demonstrieren, hatte sich Thomas Müller, scheidender Leiter des Verkehrskommissariats, sogar Spielzeugautos bedient. „Hinterher hatte es jeder kapiert“, sagte Polizeipräsident Bernhard Rotzinger bei der Verabschiedung schmunzelnd.

Inzwischen hat Müller auch die Politiker in Berlin von der Notwendigkeit eines Schwerverkehrszentrums überzeugt, um den täglichen Lkw-Stau von der Autobahn wegzubekommen. „Jetzt fehlt nur noch das Gelände“, sagte der künftige Leiter des Müllheimer Polizeireviers. Und für Rotzinger, der Müllers Einsatz lobte, ist ein solches Schwerverkehrszentrum nur „vernünftig und eine logische Sache“.

Der Polizeipräsident würdigte die Arbeit des Weiler Verkehrskommissariats, dem 59 Stellen zustehen, von denen aber nur 48,5 besetzt s ind. Staumanagement, Unfallaufnahmen und spezialisierte Verkehrsüberwachung („ein südbadisches Markenzeichen“) gehören zu den wesentlichen Aufgaben. Dabei arbeiten die Polizeibeamten bei der Verkehrsüberwachung eng mit den Polizeirevieren zusammen. „Das hat sich bewährt“, betonte Rotzinger.

Der Freiburger Polizeipräsident wies darauf hin, dass 2020 bereits die nächste Strukturreform anstehe. Einzelheiten wollte er noch nicht verraten. Nur soviel: Das Verkehrskommissariat wird dann in „Verkehrsdienst“ umbenannt. Ansonsten hofft Rotzinger auf möglichst wenig Änderungen, um die dezentrale Organisation beibehalten und weiter im Sinne der Bürger effizient arbeiten zu können.

Bei der oft aufreibenden Arbeit eines Polizisten ist es laut Rotzinger auch wichtig, in der Familie einen starken Rückhalt zu haben. Dabei dankte er stellvertretend den Frauen von Thomas Müller und seinem Nachfolger Andreas Schaffhauser ausdrücklich.

Müller machte in seiner Dankesrede deutlich, wie sehr er sich in den vielen Jahren auf eine „tolle und motivierte Mannschaft“ im Verkehrskommissariat habe stützen können. Er habe sich sehr wohlgefühlt hier. Und zu seinem Nachfolger Andreas Schaffhauser sagte er: „Der richtige Mann an der richtigen Stelle.“

Die Komplimente gab dieser zurück. Er schätzte an seinem Vorgänger dessen starke Nerven, sein Durchsetzungsvermögen und seine Begeisterungsfähigkeit. „Ich übernehme das Ruder in voller Fahrt“, betonte Schaffhauser, der keinen Grund für einen „radikalen Kurswechsel“ sieht. Von einem ruhigen Fahrwasser könne keine Rede sein, denn nach wie vor seien die Unfallzahlen hoch. Deshalb sei es ihm wie schon seinem Vorgänger ein wichtiges Ziel, die Zahl der Verkehrstoten (bislang zehn in diesem Jahr) möglichst auf null zu bringen. Auch wenn in naher Zukunft in der Verkehrsüberwachung Änderungen anstehen, so hofft Schaffhauser auf stabile Strukturen, damit die Polizei auch künftig schnell, unkompliziert und motiviert helfen könne.

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