Von Marco Fraune
Otterbach: Stadt plant gemeinsam mit Basel vor Grenze
Von Marco Fraune
Weil am Rhein. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen will die Stadt für den Bereich südlich von Otterbach. Nahe des Zollübergangs soll die gewerbliche Fläche umgewandelt und damit aufgewertet sowie zugleich hier dringend benötigter Wohnraum geschaffen werden. Der Gemeinderat unterstützte am Dienstagabend den Start für entsprechende Planungen einstimmig.
Mit im Boot sind die Schweizer Nachbarn, da Weil zwar die Planungshoheit besitzt, doch die zirka zehn Hektar große Gewerbebaufläche das Eigentum der Einwohnergemeinde Basel-Stadt ist. Konkret geht es um den östlich der B 3, neben des Zolls gelegenen Bereich.
Angesichts der Wohnungsknappheit in Weil habe die Verwaltung mögliche Wohnbaupotenziale ermittelt, wobei die gewerbliche Fläche dann in den Fokus geriet, schilderte Stadtbauamtsleiter Christian Renner im Gemeinderat. Hier bestehe Umnutzungspotenzial. „Nun wollen wir die Chance ergreifen, mit Basel-Stadt in die gemeinsame Planung einzutreten.“
Eine erste Kontaktaufnahme ist bereits erfolgt. Von der Staatskanzlei hat Immobilien Basel-Stadt schon den Auftrag erhalten, die nächsten Schritte gemeinsam mit der Stadt Weil vorzubereiten. Die nächsten Schritte hin zur Vorbereitung einer Planungsvereinbarung können nach dem Weiler Votum nun erfolgen.
Der erste Schritt soll mit einem Planungswettbewerb gemacht werden. Dabei geht es darum, Ideen zu entwickeln für die gemischt genutzte Bebauung – eher gewerbliche Nutzung entlang der B 3 und Wohnbebauung im Hinterland. Findet dieses Konzept Zustimmung, wären dann eine Bebauungsplanung und die Änderung des Flächennutzungsplans die nächsten Schritte.
Wer welche Kosten für das Verfahren zur Gewinnung eines städtebaulichen Entwurfs und die weiteren Planungen trägt, muss zunächst noch verhandelt werden, was nun geschehen soll. Dies ist aber nicht der einzige Punkt, den es zu klären gilt, verwies OB Wolfgang Dietz auf Anfrage von FDP-Stadtrat Wolfgang Roth-Greiner auf den frühen Verfahrensstand. Gespräche mit dem Regierungspräsidium Freiburg müssen ebenso noch geführt werden, ergänzte Erster Bürgermeister Christoph Huber.
Ein Beispiel für bestehende Unklarheiten ist die Erschließung, wie Renner aufzeigte. So sei diese über die Nonnenholzstraße schwierig. Über die Landesgrenze hinweg die Erschließung vorzunehmen, hält er für nicht machbar.
Eigentlich war der Bereich auch nicht für Wohnungen gedacht, sondern als Gewerbegebiet vorgesehen. Angesichts des Drucks auf den Wohnungsmarkts ist die Stadt aber auf die Basler zugegangen, um hier die nun auf den Weg gebrachten möglichen Veränderungen herbeizuführen. Die Basler halten in einem Schreiben an die Weiler Stadtverwaltung zugleich fest: „Aus Sicht des Regierungsrates ist es auch bei dieser Arealtransformation besonders wichtig, das Ziel einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung zu formulieren – insbesondere auch im Hinblick auf die Themen Mobilität, Freiräume und städtebauliche und architektonische Attraktivität.“