Weil am Rhein Neues Parkhaus notwendig?

Weiler Zeitung

Innenstadt: Meinungen gehen auseinander / „Zuerst die Dreiländergalerie abwarten“

Benötigt Weil am Rhein ein weiteres Parkhaus in der Nähe zur Innenstadt? Die Geister scheiden sich an dieser Frage. Während einige Geschäftsleute und Kommunalpolitiker weitere Parkplätze begrüßen, gibt sich die Verwaltungsspitze noch zurückhaltend. Sie will erst den Bau der „Dreiländergalerie“ abwarten. Es entstehen nämlich weitere 585 Parkplätze . Zusammen mit der Einkaufinsel sind es dann rund 1000 Stellplätze.

Von Siegfried Feuchter

Weil am Rhein. Schon in der Vergangenheit gab es immer wieder mal aus unterschiedlichen politischen Lagern (Freie Wähler und FDP) Vorstöße für ein weiteres Parkhaus, etwa an der Bühlstraße. Dies im Blick auf die weitere Entwicklung der Innenstadt, in der es in naher Zukunft möglicherweise eine autofreie Zone gibt. Bei einer Fußgängerzone würden dann die Parkplätze in der 20er-Zone wegfallen, für die nach Meinung von Geschäftsleuten zentrumsnah Ersatz geschaffen werden muss.

Auch SPD-Fraktionschef Johannes Foege hat die Diskussion um den Bau eines weiteren Parkhauses angestoßen. Vor Monaten schlug er vor, Standorte unterhalb des Polizeireviers sowie an der Bühlstraße zu prüfen. Und jetzt hat er im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan „Am Rathaus“ den Vorschlag unterbreitet, bei der Rathauserweiterung sich die Möglichkeit offenzuhalten, unter den Rathausplatz eine eingeschossige Tiefgarage zu bauen.

Erster Bürgermeister Christoph Huber sieht aber aktuell keine Notwendigkeit, das Thema Parkhaus zu forcieren, wie er auf Nachfrage unserer Zeitung sagt. Erst solle man den Bau der „Dreiländergalerie“ abwarten, bei der 585 Parkplätze entstehen. Das seien mehr, als baurechtlich notwendig gewesen wären. Dadurch sollen die an der Müllheimer Straße wegfallenden Stellplätze kompensiert werden. Außerdem biete die „Einkaufinsel“ zusätzlich rund 400 Parkplätze. Das macht zusammen knapp 1000 Parkplätze in der Innenstadt. Dabei hätten, wie Huber sagt, im Rahmen des Raumordnungsverfahrens für das Einkaufscenter sowohl der Landkreis Lörrach als auch der Kanton Basel-Stadt in ihren Stellungnahmen moniert, dass zu viele Stellplätze geschaffen würden. „Wir sollten auch abwarten, was das Sparkassen-Projekt am Messeplatz leisten kann“, stellt der Erste Bürgermeister fest. Denn dort ist eine Tiefgarage geplant, die teilweise auch öffentlich genutzt werden soll.

Bei der Diskussion um Parkplätze verweist Huber auf eine Erhebung der Stadtverwaltung, die bereits im Juni 2016 stattfand. Danach wurden an einem Donnerstag zwischen 7 und 18 Uhr zwischen Schlaufenkreisel und Sparkassenplatz sämtliche öffentlichen Parkplätze in diesem Bereich genau unter die Lupe genommen. Zu jeder Stunde wurden Belegung und Parkdauer festgehalten. Zum Ergebnis sagt Huber: „Es gab immer freie Plätze. Zu keiner Zeit des Tages waren alle Plätze belegt.“ Das galt auch für die Tiefgarage bei der Sparkasse. In der 20er-Zone gibt es 34 öffentlich nutzbare Parkplätze sowie 16 Stellplätze auf privatem Gelände, die jedoch öffentlich genutzt werden können. Auf dem Platz vor der Sparkasse sind 32 Plätze ausgewiesen, dazu kommen noch 28 in der Tiefgarage.

„Wir brauchen innerstädtische Parkplätze“, sagte erst diese Woche in der Ratssitzung Johannes Foege und regte an, im Zuge des Bebauungsplans „Am Rathaus“ auch den Rathausplatz einzubeziehen und für die Zukunft den Bau einer Tiefgarage zu ermöglichen. Denn das geplante Parkhaus an der Hangkante sei ja nur von der B 3 her anzufahren. Erster Bürgermeister Huber sprach mit Blick auf die Zu- und Abfahrt in der Schillerstraße von „einer schwierigen Perspektive“ und sieht noch zu viele Unwägbarkeiten.

Für OB Wolfgang Dietz hängt die Attraktivität einer Innenstadt nicht von der Zahl an Parkplätzen ab, sondern von den Einkaufsmöglichkeiten und der Aufenthaltsqualität.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading