Geboren ist Jösel im Jahr 1955 in Karlsruhe. In Freiburg und Innsbruck hat er Germanistik, Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft studiert. Erste Erfahrungen als Lehrer sammelte er an der Deutschen Schule in Brüssel – ein Lebensabschnitt, den er nicht missen will. „Ich habe dadurch etwas von der Welt kennengelernt“, legt er dar.
Zurück in Deutschland, leitete er mehrere Jahre die Volkshochschule Hochrhein. „Jeder meiner Lebensabschnitte hat meine Lehrtätigkeit am Kant-Gymnasium befruchtet“, sagt er im Rückblick. So gelang es ihm etwa, Annemarie Pieper, „eine der großen Philosophinnen Deutschlands“, die er zuvor schon von seiner Volkshochschul-Tätigkeit her kannte, für einen Vortrag an das „Kant“ zu holen. Gerne erinnert er sich auch noch an den Besuch des früheren Fußballtrainers Ottmar Hitzfeld, der am Kant-Gymnasium über „Burn-out im Alltag“ sprach und sich als warmherziger Mensch präsentierte, der die Schüler auch umarmte und mit seinem Vortrag viele berührte.
Am Kant-Gymnasium brachte Jösel häufig sein Kant-Holz mit in den Unterricht, das anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Schule im Jahr 2013 von ihm entworfen wurde. Das Spielen mit Worten und Wortbedeutungen liebe er, bekennt der scheidende Lehrer mit strahlenden Augen. Beim Kant-Holz handelt es sich um ein vierkantiges Holz, das auf jeder Seite eine Grundfrage des Philosophen Immanuel Kant aufweist, etwa „Wer bin ich?“ oder „Was kann ich wissen?“.