Weil am Rhein OB will Aus für Sprachheilschule abwenden

Weiler Zeitung
OB Wolfgang Dietz Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Brief: Dietz schreibt an Landrätin und Kreistags-Fraktionen / „Schwer nachvollziehbare Aussagen“

Weil am Rhein (mcf). Bevor der Kreistag nach der Empfehlung durch den Kreis-Verwaltungsausschuss am Mittwoch das Aus für die Sprachheilschule in Weil am Rhein und in Zell im Wiesental beschließt, versucht der Weiler Oberbürgermeister Wolfgang Dietz das Ende für den Standort in seiner Stadt abzuwenden. „Ich halte diese Entscheidung aus vielerlei Gründen für falsch und bedaure sie außerordentlich, denn sie geht aus meiner Sicht von schwer nachvollziehbaren Aussagen aus“, wendet er sich in einem Schreiben an Landrätin Marion Dam-mann, das auch an die Kreistagsfraktions-Vorsitzenden und die Weiler Kreisräte ging. „Dringend“ bittet er, im Interesse der Kinder und ihrer Eltern, dem Gedanken des dezentralen Unterrichts den Vorrang zu geben statt in Hausen zu zentralisieren.

Die Stadt habe ein aussagekräftiges Angebot gemacht, sich im Prozedere außerordentlich fair verhalten und die Thematik sehr frühzeitig eingebracht. „Im Geiste dieser Fairness können Lösungen gefunden werden, die in einem sehr modernen Schulgebäude mit fantastischer Außenanlage den Kindern, die eine besondere Zuwendung benötigen, Rechnung zu tragen“, hofft Dietz noch auf einen Sinneswandel bei der Mehrheit des Kreistages und einer Unterbringung im Anbau der Hans-Thoma-Grundschule in Haltingen.

Vor der endgültigen Entscheidung rekapituliert Dietz die Historie zur Standortentscheidung. Schon am 15. Oktober 2015 habe die Stadt in einem ersten Treffen mit Landkreis-Vertretern und Sprachheilschul-Pädagogen die Hans-Thoma-Grundschule als möglichen Ersatzstandort besichtigt, wobei schon damals die nun vollzogene Kündigung der bisherigen Räume an der Realschule angekündigt wurde. Zwischenzeitlich fanden weitere Treffen statt und das Angebot erfolgte, dass die Sprachheilschule bis Mitte 2019 an der Egerstraße bleiben kann.

Sowohl bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung des Kreises als auch der Anführung von pädagogischen Gründen sieht der OB Klärungsbedarf. So sei ein Betrag von bis zu 170 000 Euro als Ablösesumme, welche die Stadt an den Kreis zahlt, nicht eingeflossen. Dass die Kinder künftig längere Schulwege haben, sei zudem keine Verbesserung der pädagogischen Situation.

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