Ötlingens Ortsvorsteher Kessler lobt das Engagement des heimischen Winzers. Früher hat er auch Weinreben bewirtschaftet, die Flächen aber schon lange verpachtet. Sein Blick schweift, er zeigt auf die Kirchturmuhr in Ötlingen und freut sich: „Die Uhr läuft wieder.“
Auf dem Weg zurück zur Kirche stellt Susanne Engler, Gemeinderätin und Röschs Winzerkollegin aus Haltingen, eine besondere Form der Bewirtschaftung vor: In Kooperation mit einem Unternehmen pflegen und herbsten sie mit dem Firmenteam die Stöcke gemeinsam. „Es ist schön, Leute zu unserer Kultur zu bringen, die eigentlich etwas ganz anderes arbeiten“, sagt sie. Das Lesegut wird in der Genossenschaft der Haltinger Winzer gepresst und als eigene Edition abgefüllt.
An der letzten Station verweist Rösch noch einmal auf die Wichtigkeit der Begrünung der Reihen. Luzerne sammeln Stickstoff aus der Luft und geben diesen über die Wurzeln ins Erdreich ab. Dann bedankt er sich: Die Tour ist zu Ende – alle freuen sich auf Vesper und Wein.
Insgesamt ist Rösch mit dem Jahrgang 2022 sehr zufrieden: „Die Oechsle sind sehr gut, die Menge ist gut.“ Ötlingen blieb vom Hagel fast verschont: Es gab nur 30 Prozent Ausfall – im Gegensatz zu Haltingen und Weil, wo der Ausfall bei bis zu 80 Prozent liegt. Was das bedeutet, weiß der Winzer: „Die Arbeit ist trotzdem die gleiche.“