Weil am Rhein Otterbach-Süd voraussichtlich ohne Hochhäuser

ilz
Das Konzept von Hosoya Schaefer soll weiterverfolgt werden. Die Entscheidung im Gemeinderat steht aber noch aus. Foto: zVg/Hosoya Schaefer Architects Agence Ter.de

Stadtentwicklung: Bau- und Umweltausschuss gibt grünes Licht für das Konzept von Hosoya Schaefer

Weil am Rhein - Nach der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses ist nun klarer, wohin sich das Projekt Otterbach-Süd entwickeln soll. Das Gremium gab der Verwaltung für das weitere Vorgehen auf Grundlage des Konzepts von Hosoya Schaefer grünes Licht.

Zwei Konzepte wurden in einem aufwendigen Verfahren gegenübergestellt und die Vor- und Nachteile abgewogen. Dabei beschäftigten sich Arbeitsgruppen im Rahmen eines Workshop-Verfahrens unter der Leitung von Prof. Michael Koch intensiv mit den jeweiligen Entwürfen – auch die Beteiligung der Bürger war gewährleistet, legte Stadtbauamtsleiter Christian Renner in der Sitzung dar.

Er ließ das bisherige Vorgehen hinsichtlich des Projekts Otterbach-Süd nochmals Revue passieren, bevor er zur aktuellen Fragestellung überleitete. Man sei nun an einem Punkt angelangt, an dem entschieden werden müssen, auf welcher Grundlage das weitere Vorgehen fußen soll.

Im Zuge des Workshop-Verfahrens sei man zu der Ansicht gelangt, dass das Konzept von Hosoya Schaefer weiterverfolgt werden sollte.

Damit zeichnet sich auch ab, dass die Hochhäuser, die im Konzept des Büros Pool im südlichen Teil des Gebiets angedacht waren, wohl nicht gebaut werden. Denn der Entwurf von Hosoya Schaefer sieht keine Gebäude dieser Art vor. Stattdessen ist im Wesentlichen eine vier- bis sechsgeschossige Blockrandbebauung angedacht, so Renner.

Differenzierte Entwicklung

Für die Begründung, warum der Entwurf von Hosoya Schaefer präferiert wird, verwies der Stadtbauamtsleiter auf die schriftlichen Ausführungen von Koch. Ausschlaggebend für die Entscheidung sei die Frage gewesen, welches Zukunftsbild der zukünftigen Entwicklung von Otterbach-Süd zu Grunde gelegt werden soll.

Durch das Konzept von Hosoya Schaefer könne die für den weiteren Planungsprozess notwendige Akzeptanz besser erreicht werden. Man erhoffe sich eine gelingende, schrittweise Integration der neuen Mitbürger in die Siedlungsnachbarschaft.

„Die aufgezeigten Möglichkeiten einer kleinteiligen, differenzierten städtebaulichen Entwicklung und die Möglichkeit, im weiteren Prozess die anstehenden Fragen der Maßstäblichkeit, der Siedlungsökologie, der Klimaanpassung und Maßnahmen gegen den Klimawandel, des Ver- und Entsorgungsmanagements und der sozialen Infrastruktur zu klären, gaben den Ausschlag“, heißt es in der schriftlichen Begründung.

Die im Entwurf von Pool angedachten Hochhäuser seien in den Workshops intensiv diskutiert worden. Die Faszination für diesen Bautyp sei im Kontext aktueller Entwicklungen nachvollziehbar. Vor dem Hintergrund der jüngsten Erfahrungen in Weil am Rhein mit Hochhäusern und auch hinsichtlich des Wohnungsangebots und der Qualität im öffentlichen Raum vermochten die Hochhäuser in Otterbach schlussendlich aber nicht zu überzeugen, heißt es im Text.

Johannes Foege (SPD) rief die Dimensionen des Unterfangens in Erinnerung. Auf zehn Hektar soll Otterbach-Süd voraussichtlich mehr Menschen ein neues Zuhause bieten, als das bestehende Quartier. Es stelle sich daher unter anderem die Frage, wie das neue Gebiet an die Kernstadt angeschlossen werden soll.

Renner erklärte, dass die Erschließung über die Nonnenholzstraße grundsätzlich möglich sei, das Thema aber auch im weiteren Vorgehen noch intensiv diskutiert werden soll.

Thomas Bayer (Grüne) mahnte an, die Belange der Gärtnerei, die sich auf dem Gelände befindet, nicht zu vergessen. Der Betrieb müsse sich durch die Pläne für das Wohnprojekt auf eine schwierige Situation einstellen. Bürgermeister Martin Gruner wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass noch einige Zeit vergehen wird, bis die Wohnbebauung steht. „Das Gebiet wird nicht morgen bebaut“, so der Bürgermeister.

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