Kritische Standorte angefahren
Insgesamt 25 Straßen wurden angefahren, allesamt Bereiche, die von verschiedenen Seiten vorab als kritische Standorte mitgeteilt wurden. Außer von der Feuerwehr bekommen das Ordnungsamt und die Straßenverkehrsbehörde Hinweise von der Bevölkerung oder zum Beispiel auch von der Müllabfuhr, wenn es für diese mit ihren großen Müllfahrzeugen kein Durchkommen gibt.
Die gute Nachricht: Acht angefahrene Ziele erwiesen sich bei der Besichtigung nicht als kritisch. Maßnahmen braucht es hier nach der Begutachtung nicht.
Die schlechte Nachricht: 13 Mal fiel das Fazit indes alles andere als positiv aus. In der Hebelstraße, Mattenstraße, Schafackerstraße, Unterer Schlipfweg und Oberer Schlipfweg, in der Hans-Thoma-Straße, Hans-Jakob-Straße, Große Gaß, Kleine Dorfstraße, Hubstraße, Turnstraße, Belchenstraße und Jurastraße werden nun verstärkt Kontrollen des Gemeindevollzugsdiensts stattfinden, die Beschilderung angepasst oder einfachere bauliche Maßnahmen durchgeführt.
Vielerorts besteht Handlungsbedarf
Handlungsbedarf besteht auch in der Hohe Straße, Albert-Lehmann-Straße, Friedensstraße, Hermann-Währer-Straße, Im Freigarten und in der Heinrich-Haas-Straße. Mögliche Maßnahmen, die hier zur Verbesserung der Situation beitragen können, werden nun von den zuständigen Stellen geprüft.
Frank Sommerhalter, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Weil am Rhein, appelliert an die Fahrzeuglenker, nach dem Parken kurz zu schauen, ob noch ein Lastwagen vorbeikomme. „Überall dort, wo es nicht weitergeht, müssen wir rangieren, einen Umweg in Kauf nehmen oder warten, bis das Auto weggefahren wird. Das sorgt für Zeitverzögerungen.“
Fehlverhalten ist oft nicht bewusst
Auch Ellen Nonnenmacher geht davon aus, dass in der Regel nicht absichtlich behindernd geparkt wird, sondern den Fahrzeuglenkern die Situation der Einsatzkräfte nicht bewusst ist. „Sitzt man selbst einmal in einem Löschfahrzeug und sieht, dass zwischen diesem und dem Außenspiegel eines parkenden Fahrzeugs oftmals nur wenige Zentimeter Platz sind, bekommt man einen recht guten Eindruck, welche fahrerische Leistung die Einsatzkräfte vollbringen müssen. Und das nicht nur bei guter Sicht, sondern zu jeder Tages- und Nachtzeit bei allen Wetterlagen.“ Davor könne man ihrer Meinung nach nur Respekt haben und durch sein eigenes Parkverhalten dazu beitragen, es den Einsatzkräften nicht unnötig schwer zu machen.
Ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr ist 2,55 Meter breit und bis zu zwölf Meter lang. Es benötigt entsprechend Platz. Ist in einer Straße die verbleibende Durchfahrtsbreite geringer als 3,05 Meter, gilt nach der Straßenverkehrsordnung ein Haltverbot, ohne dass Schilder extra darauf hinweisen müssen.
Lieber ein paar Schritte in Kauf nehmen
Den Verantwortlichen bei der Stadt ist bewusst, dass es aufgrund dieser Regelung nicht überall im Stadtgebiet möglich ist, vor der eigenen Haustür zu parken. „Besonders in den alten Stadtteilen haben wir in Weil am Rhein oft Straßen, die noch nicht für große Autos geplant wurden und wo die notwendige Restfahrbahnbreite nach dem Parken dann nicht mehr gegeben ist“, so Nonnenmacher. „Gerade der Umstand, dass man selbst jederzeit auch einmal auf die Feuerwehr oder den Rettungsdienst angewiesen sein kann, sollte aber zu bedenken geben, ob man das Fahrzeug nicht lieber etwas weiter weg parkt, wo es weniger stört und dafür ein paar Schritte in Kauf nimmt.“