Weil am Rhein Perfekt im Detail

Monika Merstetter
In historischer Kulisse waren Erinnerungsfotos möglich. Foto: mm

Manfred Lamm aus Haltingen baut historische Schiffsmodelle in Miniaturform nach.

Das gibt es nur in der Haltinger Federseestraße, dass eine Flotte der berühmtesten historischen Segelschiffe gleichzeitig in See sticht oder zumindest eine ganze Garageneinfahrt füllt. Manfred Lamm machte es am vergangenen Wochenende möglich, dass nicht nur Modellbauinteressierte ihren Spaß an der Schau hatten, sondern zeigte ergänzende Accessoires im historischen Kontext.

Ein Bericht zur Schlacht bei Trafalgar ist Auslöser

Auslöser, dass er zu dem zeitintensiven Hobby kam war, dass er als etwa 20-jähriger in einem Buch einen Bericht von der Trafalgar-Schlacht anno 1805 las. Er fragte sich damals, wieso heute keine so wunderbaren Schiffe mehr gebaut werden. Seither baut er diese Schiffe en miniature mit Blick und viel Liebe für das kleinste Detail nach. Das tut er nach originalen Bauplänen, die über das Marine-Museum in Paris zu bekommen sind.

Er recherchiert dabei, wo, wie und wann das Schiff genau gefahren ist, welche Kleidung und Uniform von der Besatzung getragen wurde. So sind alle Details, bis hin zu den selbst gegossenen filigranen Zinnfiguren historisch belegt.

Durch die beiliegende Beschreibung und die vielen Accessoires, die Lamm passend zu den Modellschiffen präsentiert hat, hatten die Besucher die Möglichkeit, tief in die Seefahrt der vergangenen Jahrhunderte einzutauchen. Gut kam die Fotoecke an, wo es möglich war, sich neben einem Uniformierten aus der Schlacht von Waterloo (1815) in historischer Kulisse ablichten zu lassen.

Manfred Lamm malt das Hintergrundgemälde selbst

Das Hintergrundgemälde über die Schlacht von Trafalgar (1805) hat er selbst 1969, gemalt. Ebenso ist der davorstehende Tisch, mit der nachgestellten Schlacht von Messkirch am 5. Mai 1800 unter Glas von ihm komplett selbst hergestellt worden. Besucher Till Eppding ist selbst ein Liebhaber alter Segelschiffe, seit er 1960 vor Ort war, als gerade die 1628 gesunkene Galeone „Gustav Vasa“ im Stockholmer Hafen geborgen wurde. Dass es da jemanden in Haltingen gibt, der so viele berühmte Schiffe als Modell nachbaut, begeistert ihn sehr. Peter Buchmüller, der früher selbst Flugzeugmodelle gebaut hat, war mit seiner Frau Sheila sehr angetan von der filigranen Arbeit und den beiliegenden Informationen. Dass er Flugzeuge liebt, hat nichts damit zu tun, Schiffe nicht auch gut zu finden, sagt er.

Eigentlich war die Ausstellung eine Woche zuvor geplant, musste jedoch aufgrund des schlechten Wetters abgeblasen werden, da ein Aufstellen der Modelle im Freien nicht möglich war. Trotzdem waren damals einige Interessierte gekommen, die aber Verständnis für die Verschiebung zeigten. So auch Uwe Claassen, früherer Geschäftsführer der Regio-Messe Lörrach, der total fasziniert von den Modellen war.

Auf die Frage an Manfred Lamm, ob er bei seiner ganzen Begeisterung schon einmal selbst mit einem historischen Segelschiff gefahren ist, kommt ein klares: “Nein, ich halte es eher mit dem Fliegen.“

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