Im zweiten Teil sprudelte dann die Glücksquelle Mozart, beginnend mit der Ouvertüre zu „Titus“, die schon fast eine einsätzige Miniatursinfonie ist, als Krönung gefolgt von der Prager Sinfonie, der Nr. 38 (KV 504), die in ihrer ganzen sinfonischen Größe erklang.
Nilly und den Weilern gelang eine solche schlüssige, dramatisch-pulsierende Interpretation, dass man von der Qualität des Musizierens beim Zuhören nur begeistert sein konnte. Wenn man weiß, dass diese Sinfonie gleichzeitig mit dem „Figaro“ entstand, hört man die entsprechende leidenschaftliche, opernhafte Dramatik aus dieser Sinfonie heraus.
Diese Lebendigkeit und Bewegtheit in den einzelnen Passagen konnte Nilly in seinem dynamisch motivierenden Dirigat realisieren. Dass die Sinfonie in jeder Hinsicht radikal ist, zeigt sich auch daran, dass es kein Menuett gibt, weil in den drei Sätzen alles schon gesagt ist.