Weil am Rhein Persönliche Beratung stärker gefragt

Alisa Eßlinger
Das Beratungsangebot im Mehrgenerationenhaus in Friedlingen ist gestiegen. Foto: Alisa Eßlinger

Corona: Gabriele Moll und Volker Hentschel berichten vom Stadtteilverein und Mehrgenerationenhaus

Weil am Rhein - Keine gemeinsamen Aktivitäten und kein Miteinander – noch kann man weder beim Stadtteilverein Weil am Rhein-Friedlingen noch im Mehrgenerationenhaus die Lage abschätzen. Die Vorsitzende Gabriele Moll und der zweite Vorsitzende Volker Hentschel berichten über die aktuelle Situation während der Corona-Krise.

Die Aktivitäten rund um den Stadtteilverein sind bis auf Weiteres heruntergefahren. „Seit März ist das Quartierszentrum Wiki geschlossen, und das wird auch erst einmal so bleiben“, berichtet Moll. Zu den Veranstaltungen, die derzeit nicht stattfinden können, gehören auch die regelmäßigen Stammtische des Vereins. „Einige Teilnehmer sind über 60 Jahre alt, daher ist das Verständnis bei allen da, denn niemand will sich gegenseitig anstecken“, erklärt die Vorsitzende. Auch das Miteinanderfest, stets ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender, musste aufgrund der Corona-Krise abgesagt werden.

Am Anfang sei jeder zwar enttäuscht über die Absagen gewesen, aber mittlerweile habe man sich daran gewöhnt, sagt Moll und fügt hinzu: „Wir müssen sehen, was auf uns zukommt – und nächstes Jahr geht es dann sicherlich weiter, wenn wir uns nun alle an die Richtlinien halten.“

Menschen in Notlage

Durch das Ausfallen des Miteinanderfests fehlt auch dem Mehrgenerationenhaus des Diakonischen Werks eine Veranstaltung. „Die Corona-Krise stellt auch für uns eine schwierige Zeit dar, da unser Konzept des ,Miteinanders’ so nicht zu 100 Prozent umsetzbar ist“, berichtet Volker Hentschel, der beim Diakonischen Werk angestellt sowie zweiter Vorsitzender des Stadtteilvereins ist.

Für Veranstaltungen mit mehr als fünf Personen seien die Räume des Mehrgenerationenhauses nicht groß genug. „Auch unsere Themencafés oder die Treffen, bei denen sich die Leute kennenlernen konnten, mussten ausgesetzt werden“, berichtet Hentschel.

Nahtlos weiter ging es aber mit den Beratungen des Stadtteilmütter-Netzwerks. Die offene Sprechstunde könne weiter besucht werden, allerdings nur noch nach Terminabsprache. Der Bedarf an individueller Beratung sei auch deutlich gestiegen. „Zum Glück können wir den Vorgaben gerecht werden und somit, wenn auch mit Abstand und Mund- und Nasenschutz, ,ganz normal’ weitermachen“, freut sich Hentschel.

„Viele befinden sich in einer besonderen Notlage wegen der wirtschaftlichen Entwicklungen. Durch die Krise haben viele ihren Beruf verloren oder haben Schwierigkeiten, ihre Miete zu bezahlen.“ Darum ist Hentschel besonders froh, dass im Mehrgenerationenhaus das Angebot der individuellen Beratung immer noch weitergeführt werden kann. „Es ist wichtig, dass die Menschen Ansprechpartner haben, die ihnen bei ihren individuellen Problemen helfen können.“

Wechsel im Vorsitz

Welche Aktivitäten des Stadtteilvereins langsam wieder hochgefahren werden können, soll bei der Jahreshauptversammlung im Juni besprochen werden. „Doch das entscheidet dann ein neues Vorstandsteam“, erklärt Gabriele Moll, denn bei der Versammlung stehen Neuwahlen an. Diese werden auch das Amtsende für die Vorsitzende markieren. „Nach sechs Jahren ist es an der Zeit, dass mal jemand anders das Runder in die Hand nimmt“, sagt sie. Dies hatte sie auch schon beim Neujahrsempfang im Januar angekündigt.

Als Nachfolger würde Moll jemanden bevorzugen, der direkt in Friedlingen lebt. „Jemand, der ,vor Ort’ wohnt, weiß eher, was der Stadtteil braucht.“ Die Vorsitzende hat bereits jemanden im Blick: „Es sieht gut aus, dass es auch die Person wird“ – doch mehr über ihren möglichen Nachfolger verrät sie noch nicht.

Auch wenn Moll sich nicht mehr aufstellen lässt, bleibt sie dem Stadtteilverein weiterhin erhalten, kündigt sie an: „Die Übergabe des Amts soll sauber ablaufen und dem Verein bleibe ich auch verbunden.“

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