Weil am Rhein Planen, pflanzen und pflegen

Marco Fraune
Der durch den Bau der Nordwestumfahrung verursachte Eingriff in die Natur wird durch Ausgleichsflächen kompensiert. Einige Pflanzungen stehen noch an. Foto: Marco Fraune

Vorgehen: Ausgleichsflächen für den Bau der Nordwestumfahrung / Westlich der Bahn noch Umsetzung

Weil am Rhein-Haltingen - Um den Eingriff in die Natur zu kompensieren, sind für den Bau der Nordwestumfahrung Ausgleichsflächen definiert worden. Diese werden sukzessive mit neuen Pflanzen aufgewertet. Eine Herausforderung bildet dabei aktuell der Klimawandel.

Der maßgebende Planfeststellungsbeschluss für die noch in der Umsetzung befindlichen Maßnahmen datiert bereits vom September 2006. Damit erfolgte eine Festlegung der Ausgleichsflächen durch die landschaftspflegerische Begleitplanung – also, wo entlang der Nordwestumfahrung diese liegen sollen, wie der städtische Grünplaner Stephan Fischer im Bau- und Umweltausschuss schilderte.

Schon umgesetzt

Ein Erledigt-Haken kann für den Bereich östlich der Rheintalbahn gemacht werden, da diese Ausgleichsflächen bereits fertiggestellt wurden. „Hier ist das Soll erfüllt“, erklärte Fischer.

Westlich der Bahn läuft die Aufwertung zu Ausgleichsflächen noch, wie beispielsweise die Schaffung von Streuobstwiesen. Bis zum Heldelinger Kreisel nahe des Rumänen-Friedhofs gibt es in verschiedenen Bereichen unterschiedliche Maßnahmen.

Die gesamten Planungskosten von 100 000 Euro stießen Martin Fischer (Grüne) aber etwas auf. Extra einen Mitarbeiter noch dafür einzustellen, hält die Verwaltung jedoch für wenig sinnvoll. Die Planer müssten vor Ort auch die Bauleitung übernehmen, bei der Vergabe mitwirken und einiges mehr, relativierte Planer Fischer die Kosten.

Schon erfolgt ist bereits, die benötigten Flächen in den städtischen Besitz zu bekommen. Auch ein Fachbüro wurde mit der Erstellung von Ausführungsplänen beauftragt, die sich gerade in Arbeit befinden. Die entsprechende Ausschreibung soll danach erfolgen, ebenso wie der Bau der Maßnahmen in den Flächen und später dann auch die Pflege der Flächen.

Pflanzenart festgelegt

Im Ausführungsplan enthalten sind nicht nur die Pflanzflächen, sondern auch exakt definiert die vorgesehene Pflanzung für diesen Bereich. Noch sei diese nicht in Richtung Klimaveränderung angepasst, räumte der Grünplaner ein. Doch schon jetzt handele es sich um heimische Pflanzen, die auch Trockenheit vertragen. Liguster, Kirschen oder auch Schlehen nannte Fischer in einem Bereich als Beispiele für eine klassische Waldsaumbepflanzung. Genau auf eine Robustheit und dass es sich um heimische Pflanzen handeln soll, hob Axel Schiffmann (UFW) ab.

Grünen-Fraktionschef Fischers Vorschlag, im Rahmen des 1000-Bäume-Programms an der Nordwestumfahrung Standorte auszuweisen, sieht Erster Bürgermeister Christoph Huber als nicht so einfach an. „Nicht jeder Baum mag den Standort“, verwies er auf die Nordwestausrichtung und den Kies-Untergrund.

Dass nicht immer alles klappt wie gedacht, zeigte sich an der Nordwestumfahrung auch schon. So schwächelten hier Bäume, was im Ortschaftsrat Haltingen problematisiert wurde (wir berichteten). Das entsprechende Defizit werde aufgearbeitet. „Doch die Bäume sind vorher schlecht gestartet.“

Drei Jahre Pflege

Die Pflege ist für drei Jahre nach Fertigstellung im Rahmen der Ausschreibung abgedeckt. Die Kosten bezifferte er auf zirka 30 000 Euro pro Jahr. Danach muss sich die Stadt dauerhaft um die Flächen kümmern, so der Grünplaner. Die Ausschreibung soll wenn möglich noch dieses Jahr erfolgen, dann könnte der Zuschlag im ersten Quartal des nächsten Jahres erteilt werden. Die Ausführung stehe erst im Herbst/Winter 2021 an, da die Pflanzen dann mit ihren Wurzeln besser anwachsen als im heißen Sommer.

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