Weil am Rhein Planung ist schwierig

Weiler Zeitung
Der Vorstand der IG Weiler Straßenfasnacht setzt seine Arbeit gemeinsam fort: (von links) Claudia Baum (erste Schriftführerin), Vorsitzender Uwe Wissler, Alois Dufner (Beisitzer Gugge), der neue zweite Vorsitzende Andreas Kiesewetter und erster Kassierer Frank Schmohl. Foto: Saskia Scherer

Narren: IG Weiler Straßenfasnacht will wieder Veranstaltungen anbieten / Wie diese aussehen können, ist noch unklar

Die Vorschau auf die kommende Fasnachtssaison fiel Uwe Wissler bei der Generalversammlung der Interessengemeinschaft (IG) Weiler Straßenfasnacht am Freitagabend schwer. „Wir müssen die Entscheidung, was wir genau machen, noch bis zu einem gewissen Punkt schieben.“ Klar sei für ihn allerdings: „Es muss etwas sein, es muss etwas passieren.“ So laute auch der Tenor aus den Cliquen.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Am Freitagmittag hatte das baden-württembergische Sozialministerium eine Pressemitteilung herausgegeben, in der es heißt, dass die Fasnacht stattfinden können soll. Geimpfte und Genesene sollen unbeschwert ohne Masken und Abstände im Inneren feiern können, für den Außenbereich würden gute Lösungen gefunden. Diese Meldung stieß bei Wissler auf Unverständnis, wie er sagte. Denn: „Das ist nur heiße Luft. Diese Vorgaben gelten schon seit sechs bis acht Wochen“, kritisierte er. „Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes.“

Ein Hygienekonzept für die Straßen müsse schließlich erst noch erarbeitet werden. Vor allem die Info, dass Narren bei Umzügen Masken tragen und auf die Abstände achten sollen, stieß Wissler sauer auf. „Wir machen ja seit eineinhalb Jahren nichts anderes.“ Großes Thema seien auch die Kinder. „Sie sind nicht geimpft, das ist kompliziert. Da gibt es noch kein schlüssiges Konzept.“

Sich jetzt erst hinzusetzen und zu planen sei eigentlich zu spät. „Anfang Oktober müssen wir die ganzen Anträge stellen.“ Oberbürgermeister Wolfgang Dietz habe den Narren aber angeboten, dies nach hinten zu schieben und ein zügiges Verfahren zugesichert.

Wissler betonte außerdem, dass es seitens der IG keine Impfkampagne geben werde, womit er auf die Aktion „Narren, lasst euch impfen“ anspielte. Wenn möglich, wolle er auch keine 2G-Events anbieten. „Unsere Veranstaltungen waren immer offen für jeden.“ Er wolle 2G nicht ausschließen, „aber gerne drumherum kommen“. Eine Video-Fasnacht soll es nicht mehr geben. „Wir werden Veranstaltungen hinbekommen. Aber es wird viel Arbeit“, meinte er am Ende seiner Ausführungen.

Pläne der Narrenzunft

Oberzunftmeister Dietmar Fuchs stellte die Pläne der Narrenzunft Wiler Zipfel vor, die bereits bei deren Generalversammlung vor zwei Wochen bekanntgegeben wurden. Der 11.11. wird nicht in gewohnter Form, sondern als Open-Air-Veranstaltung im Läublinpark stattfinden. „Der Bereich ist eingezäunt und die Zugänge lassen sich ohne Probleme kontrollieren“, so Fuchs. Es gilt die 3G-Regel. Die Einladungen sollen diese Woche rausgehen. Natürlich werde es kein Programm wie sonst in der Jahnhalle geben, sondern ein abgespecktes, auch ohne Guggenmusiken aufgrund der kleinen Bühne. „Aber die Atmosphäre ist sicher nett“, meinte der Ozume. „Es ist mal was anderes.“

Für die Zunftabende werden aktuell Ideen gesammelt wie bisher auch. 2G sei vielleicht eine Variante, weil dann Maske und Abstand wegfallen. Auch Barbetrieb und Tanzmusik gehörten schließlich dazu. Ob die Jahnhalle des TV Weil überhaupt genutzt werden kann, ist aber noch ungewiss.

Rückblick

„Was haben wir vergangenes Jahr gemacht? Uns viele Gedanken“, läutete Wissler seinen Rückblick ein. Nach vielen Diskussionen wurde die Fasnacht ins Internet verlegt. Die IG stellte ihre Cliquen vor, die Narrenzunft produzierte eigene Clips, etwa zur Losig. Außerdem wurde ein kleiner Narrenbaum gesetzt. „Mehr war nicht möglich. Aber es wurde viel herausgeholt und kurzfristig reagiert“, lobte der Vorsitzende. „Das, was ging, haben wir ausgereizt“, ergänzte Fuchs.

Weil am Rhein (sas). IG-Vorsitzender Uwe Wissler ist bei der Generalversammlung einstimmig im Amt bestätigt worden. Sein neuer Stellvertreter ist Andreas Kiesewetter, der bereits im vergangenen Jahr angekündigt hatte, sich gegebenenfalls für das vakante Amt zur Verfügung zu stellen. Nun hat der ehemalige Aktive der Wiler Mooswaldsiechä ein Jahr hineingeschnuppert und will mitwirken. „Es ist gut, wenn junge Leute nachkommen“, freute sich Wissler.

Ebenfalls einstimmig im Amt bestätigt wurden der erste Kassierer Frank Schmohl, die erste Schriftführerin Claudia Baum sowie Alois Dufner (Beisitzer Gugge). Als neue Kassenprüferin (für Simon Kiefer) wurde Birgit Hinze-Rauchfuss gewählt. „Toll, dass es gemeinsam weiter geht“, sagte Wissler. Ein großer Wechsel im Vorstand in der aktuellen Zeit wäre schlimm gewesen, meinte er.

Weil am Rhein (sas). Durch Corona ist der IG kein finanzieller Schaden entstanden, wie erster Kassierer Frank Schmohl berichtete. Im Gegenteil: Aufgrund des Wegfalls aller Aufwendungen für die Saison 2021 wurde sogar ein Gewinn in Rekordhöhe verzeichnet. „Das ist ganz schön, aber nicht Sinn und Zweck“, meinte Schmohl. Zudem habe dies auch einen negativen Effekt, erstmals werde eine Umsatzsteuernachzahlung fällig.

Vorsitzender Uwe Wissler betonte, dass die IG versuche zu helfen, sollte eine Clique in finanzielle Schwierigkeiten kommen. Er erklärte auch, warum die Interessengemeinschaft über hohe Rücklagen verfügt: „Wenn wir mal eine Saison selbst zahlen müssten, würde es sonst nicht reichen.“

Die Kassenprüfer Sina Rübin und Simon Kiefer attestierten eine einwandfreie Kassenführung.

Vorsitzender: Uwe Wissler

Mitglieder: 20 Cliquen Kontakt: 1.vorstand@ig-ws.de

Homepage: www.ig-ws.de

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