Weil am Rhein Politik lobt die Wohnbau-Mietpreise

Weiler Zeitung

Finanzausschuss: Millionen-Investitionen getätigt / West-Ost-Dächer für Sonnenkraft

Weil am Rhein (mcf). Der Jahresabschluss der städtischen Wohnbau ist im Finanzausschuss auf Wohlwollen und Zustimmung gestoßen. Geschäftsführer Andreas Heiler konnte am Montagabend nicht nur auf Instandhaltungs- und Modernisierungskosten in Höhe von 68,5 Millionen Euro innerhalb eines Jahrzehnts verweisen, sondern auch auf einen 2020er-Jahresüberschuss in Höhe von knapp 637 000 Euro. Wie berichtet, resultiert das verbesserte Ergebnis laut Geschäftsbericht aus der Erstvermietung des Neubauprojekts, geringeren Zinsen sowie geringeren Instandhaltungsaufwendungen aufgrund des Aufbaus eines eigenen Regiebetriebs. Die Eigenkapitalquote sank innerhalb von fünf Jahren zwar von 41 Prozent auf 27 Prozent, doch dem steht wegen der Investitionen auch ein entsprechend höheres Anlagevermögen gegenüber.

Nur auf den ersten Blick erstaunlich ist angesichts des in Weil am Rhein gefragten bezahlbaren Wohnraums die Leerstandsquote. Diese belief sich zum Stichtag Ende 2020 auf 6,5 Prozent. Doch das hänge mit der Fluktuation zusammen, welche von der Wohnbau nicht beeinflussbar sei, erklärte Wohnbau-Chef Heiler im Finanzausschuss.

Positiv aufgenommen wurde hier die Durchschnittskaltmiete in Höhe von 6,43 Euro bei Wohnungen. „Wir sind erfreut über die günstige Kaltmiete“, erklärte Grünen-Sprecher Martin Fischer. Neu vermietete aufgewertete Wohnungen sowie Neubau-Domizile liegen hingegen aufgrund der Ausstattung höher. „Eine neue Generation an Wohnqualität ist entstanden“, erklärte SPD-Fraktionschef Matthias Dirrigl. Es sei auch sehr positiv, wie sich die Wohnbau mit diesen Vorhaben entwickele. Je nach Lage fallen aber auch unterschiedlich hohe Mietkosten an. So liegt der Preis in Friedlingen bei etwa 7,50 Euro, in Alt-Weil oder auch auf der Leopoldshöhe liegt er bei bis 8,50 Euro, so Heiler. „Das sind sehr niedrige Werte. Die Preise sind richtig gut“, freute sich Andreas Rühle (UFW).

Dass das jüngste Bauvorhaben an der August-Bauer- Straße mit etwa 36 Millionen Euro im Kostenrahmen geblieben sei, hob der Stadtrat lobend hervor. Gleichzeitig zeige die schrumpfende Eigenkapitalquote, dass die Wohnbau nicht unbegrenzt investieren könne.

Mehr PV-Anlagen

Einen „Glückwunsch zu dem guten Ergebnis“ gab es vom SPD-Finanzexperten Jürgen Valley. Es sei eine gute Planungs- und Durchführungsleitung erfolgt. Gleichzeitig blickte er auf die Dächer der Wohnbau-Gebäude. Insgesamt 13 PV-Anlagen seien ein „gutes bis sehr gutes Statement“. Zugleich stelle sich die Frage nach Erweiterungsmöglichkeiten. Beim Neubau an der August- Bauer-Straße erfolgt der Betrieb der Anlagen auf dem Haus 1 und 2 durch die Bürgerenergie Dreiländereck. Die Eigenverbrauchsquote betrug im Juli und August beachtliche 70 Prozent.

Bei anderen Bauten, wie der Danziger Straße 17, sei es eine Frage der nicht mehr möglichen weiteren Belastung der Dachfläche, Stichwort Statik. Nachdem bislang die Nord-Süd-Dächer als Potenziale genutzt wurden, werden laut Heiler nun auch die Ost-West-Dächer geprüft.

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