Weil am Rhein Politischer und kultureller Umbruch

Weiler Zeitung

Zeitenwende: Musuemskreis mit einer neuen Ausstellung / Thema: Die 1920er-Jahre in Weil

Der Weiler Museumskreis hat eine neue Ausstellung konzipiert und umgesetzt, die unter dem Titel „Leben im Umbruch – Weil in den 1920er Jahren“ am Sonntag, 21. August, ab 11.15 Uhr im Museum am Lindenplatz eröffnet wird.

Weil am Rhein. Während sich zuletzt alles um Haltingen drehte, stehen nun die 1920er- Jahre in Weil im Mittelpunkt.

Zum Inhalt: Nach mehr als vier Jahren Krieg sehnen sich die Menschen nach Frieden. Meuternde Matrosen lösen im Herbst 1918 eine Revolution aus, die die Monarchie beendet. Die deutsche Republik wird ausgerufen. Doch sie wird von linker und rechter Seite bekämpft. So gerät der Neuanfang zu einer Kraftprobe.

Die Ausstellung zeigt den kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Umbruch sowie tiefgreifenden Wandel nach dem Niedergang des wilhelminischen Reichs auf. Nicht nur der Erste Weltkrieg selbst, sondern auch dessen Ende stellt die Weiler vor enorme Herausforderungen.

Die Männer sind teilweise noch in Gefangenschaft. Von den Rückkehrern sind viele physisch oder psychisch schwer angeschlagen. Es herrschte Hungersnot. Manche Weiler müssen ihren Hof oder Handwerksbetrieb verkaufen. Für viele Ausgewiesene und Flüchtige aus dem Elsass ist Weil das nächste Ziel. Einer der ersten, der an die Tür des Weiler Pfarrer Schlusser klopft, ist der Lehrer Karl Tschamber aus Huningue, geboren in Helfrantzkirch. Ihm folgen noch weitere Menschen aus dem Elsass.

Im krassen Gegensatz zum harten Alltag steht die Lust auf Ablenkung und Vergnügen. Die 1920er-Jahre sind der Inbegriff einer einmaligen kulturellen Blüte in Kunst, Theater, Tanz und Musik und prägen das gesellschaftliche Leben. Einher geht ein verändertes Frauenbild. Die „Neue Frau“, die erstmals 1919 wählen darf, trägt Bubikopf und kurze Röcke.

Diese Zeit ist geprägt von Kontrasten. Die junge Republik muss zahlreiche Krisen bewältigen: häufige Regierungswechsel, Unruhen, Putschversuche, politische Morde wie die an Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und Walther Rathenau bestimmen die Epoche. Selbst die hiesige Region ist – weit ab von der Hauptstadt Berlin – davon betroffen. Der Oberbadische Aufstand im September 1923 nimmt deshalb in der Ausstellung ebenfalls eine zentrale Rolle ein.

Als wichtigste Informationsionsonsquelle dieser Zeit gelten Zeitungen, die teilweise mehrfach täglich erschienen. Aus diesem Grund nehmen diese auch einen wichtigen Platz in der Ausstellungskonzeption ein.

„Leben im Umbruch“ ist Teil der größten grenzüberschreitenden Ausstellungsreihe in einer europäischen Region mit etwa 30 Museen und Ausstellungshäusern zum Thema „Zeitenwende 1918/19“ im Bereich des Museum-Pass-Musées.

 Die Ausstellung ist von Sonntag, 21. Oktober,, bis 22. Juli nächsten Jahres jeweils samstags von 15 bis 18 Uhr sowie sonn- und feiertags von 14 bis 18 Uhr zu sehen.

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