Jürgen Valley: „Wir können uns nicht beleidigt umdrehen und nicht in die Koalition gehen“, meint der SPD-Gemeinderat. Eine Minderheitsregierung sei zu unsicher. Und die SPD sei dafür verantwortlich, dass keine Unsicherheit entsteht. „Dieser Verantwortung müssen wir uns stellen.“ Die Zustimmung zum Koalitionsvertrag sieht Jürgen Valley als „alternativlos“ an. Die SPD müsse die Chance nutzen und sich während der Regierungszeit erneuern. Dies müsse von der Führungsspitze aus erfolgen. „Dazu braucht es Führungspersonen.“
Werner Wiesner: Die SPD habe nicht geliefert, findet Werner Wiesner. So müsse man den Leuten aufs Maul schauen und denen nicht die Äußerungen verbieten. Er habe zudem Angst vor einem Erstarken der AfD. „Bei Neuwahlen kommt nichts raus, die SPD verliert dann und das braune Volk wird regieren.“
Bernd Gallasch: „Ich bin unsicher“, weiß Bernd Gallasch nicht, ob er für die GroKo stimmen soll. Eine Minderheitsregierung gebe es schließlich auch in anderen Staaten. Die SPD habe sich auch in Baden-Württemberg bisher nie erneuert, wobei die Nominierung von Andrea Nahles zur Parteichefin „im Hinterzimmer“ von Gallasch kritisch gesehen wird. Angst vor Neuwahlen hat er aber auch, da die SPD dann wohl weiter an Ansehen verliere und es den Genossen so ergehe wie denen in Frankreich.
Petra Haselhoff: Als Fan von Martin Schulz positionierte sich Petra Haselhoff. „Ich fand Schulz schon immer herausragend anders.“ Doch rede nun noch irgendjemand über seinen Weggang. „Ich verstehe im Moment weder oben noch unten.“ Ob eine Minderheitsregierung helfe, weiß sie nicht. Auch Haselhoff hat sich noch nicht entschieden, ob sie für die GroKo stimmen wird.
Stefan Reinelt: Als „zutiefst frustriert“ beschrieb der stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende seine Gemütslage. Auch angesichts der Energiepolitik der SPD hat sich Stefan Reinelt schon gefragt, ob er in der richtigen Partei ist. „Unsere Leute in Berlin haben sich nicht mit Ruhm bekleckert.“ Angela Merkel werde wohl keine Minderheitsregierung eingehen, womit eine Neuwahl anstünde. „Das wird dann schlecht für die SPD ausgehen.“ Reinelt hat zwar das Verlangen, der Partei einen Denkzettel zu verpassen. Doch es werde über die Regierungspolitik und nicht über die Parteispitze abgestimmt. Der Ortsverein selbst müsse jedenfalls mehr auf die Bürger zugehen und dürfe nicht den Draht zu den Menschen verlieren.