Weil am Rhein Präzise Vorbereitung zahlt sich aus

Weiler Zeitung
Begeisterten: Dirigent Karl Gehweiler (links) mit Mitgliedern des Chores „VoicesInMotion“. Foto: Gottfried Driesch Foto: Weiler Zeitung

Konzert: „VoicesInMotion“ begeistert in der Kirche Alt-Weil / Vom modernen Song bis zum Mittelalter

Von Gottfried Driesch

Den Namen „VoicesInMotion“, ein Chor unter dem Dach des Gesangvereins Weil am Rhein, konnte man bei seinem Konzert am Samstag in der Kirche Alt-Weil wörtlich nehmen. Sehr bewegt mit einem ausgesprochen abwechslungsreichen Programm begeisterten die Chorsänger die vielen Zuhörer.

Weil am Rhein. „Wir beginnen mit der leichten Muse“, kündigte Chorleiter Karl Gehweiler an. In englischer Sprache erklangen „Keep it hot“ (B. Huff), das bekannte „I got rhythm“ (George Gershwin) mit einem Gesangssolo von Karl Gehweiler (Tenor), „The Continental“ (Con Conrad) und „Lets do it“ (Cole Porter). Die 17 weiblichen und zehn männlichen Chormitglieder sangen nicht nur ausgewogen die Musiknummern, sondern wiegten sich auch locker im Takt oder schnippten mit den Fingern. Schön anzusehen war auch das einheitliche Erscheinungsbild der Sänger mit schwarzer Kleidung und einem roten Accessoire.

Musikalisch wurde hernach eine weite Reise ins Mittelalter unternommen. Mit den Madrigalen „Corne again“ (John Dowland), dem sehr ruhigen „Madonna ma pieta“ (Orlando di Lasso) und dem heiter bewegten „Now is the month of Maying“ (Thomas Morley) zeigte der Chor eindrücklich, wie diszipliniert er diese mehrstimmige Musik umsetzen kann. Alle Komponisten lebten im 16. Jahrhundert. Dirigent Karl Gehweiler hatte den Chor höchst präzise auf diese Art der Musik vorbereitet.

In den vergangenen Jahren hatte „VoicesInMotion“ bereits zwei Mal das „Stabat mater“ von dem walisischen Komponisten Karl Jenkins zur Aufführung gebracht. Anlässlich des Konzertes in Alt-Weil erklangen jetzt die Nummern 1. „Cantus lacrimosus“, 7. „And the Mother did weep“ und 5. „Sancta Mater“. Besonders die letzte Nummer erklang mächtig mit sehr voluminöser Begleitung des (elektrischen) Klaviers. Jenkins hatte das Werk im Jahr 2008 zur Uraufführung gebracht. Die Texte basieren auf einem Gebet aus dem 13. Jahrhundert, das Maria unter dem Kreuz betrachtet. Musikalisch blieb der Komponist ganz im tonalen Bereich und lehnte sich an den Kompositionsstil vergangener Jahrhunderte an. Der Chor gestaltete auch diesen Konzertteil mit stimmlichem Wohlklang.

Weltbekannt ist das „Hallelujah“ des vor einem Jahr verstorbenen Leonard Cohen. Mancher Zuhörer summte leise die Melodie mit. Die Lieder „Fix you“ und „Amezaliwa“ beendeten das unterhaltsame Konzert. Natürlich hatte der Chor noch eine Zugabe für den reichlichen Applaus im Gepäck. Mehrere Musiknummern wurden von Radion Burd am Klavier begleitet.

Im kommenden Jahre feiert der Chor „VoicesInMotion“ sein zehnjähriges Bestehen. Man darf gespannt sein.

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