In Buenos Aires erzeugten verspiegelte Decken einen kaleidoskopartigen Effekt, dazu arrangierte Auleni die Leuchte „King Sun“, die sie eigens für diesen Schauraum entwarf. Das große Format der Lampe wiederholt sich in späteren Objekten.
Zu ihren wichtigsten Projekten als Architektin zählt der zwischen 1980 und 1986 realisierte Umbau des Gare d’Orsay in Paris zu einem Museum, mit dem sie und ihr Büro internationale Bekanntheit erlangten. Es folgten die Neugestaltung der Innenräume des MNAM – Centre Georges Pompidou in Paris (1982–1985), die Sanierung des Palazzo Grassi in Venedig (1985/86) und der Umbau des Palau Nacional de Montjuïc in Barcelona. Für den Gare d’Orsay entstanden auch Objekte, die im Nachhinein für den Heimgebrauch adaptiert wurden. Die Möblierung des Palazzo Grassi wiederum entstammte dem konzipierten Bühnenbild für eine Rossini-Oper, das sich an Aulentis Betätigung im Bereich Set- und Kostümdesign anschloss.
Dank ergänzender Leihgaben des Gae Aulenti Archivs in Mailand und weiterer Leihgeber, präsentiert die Ausstellung „Ein kreatives Universum“ zusätzlich eine Auswahl an weniger bekannten Entwürfen der italienischen Designerin, darunter Make-up Verpackungsdesigns, Vasen für den Muranoglas-Hersteller Venini, oder „Toaster“ (1996) und „Blender“ (1998) für den Elektrohersteller Trabo. Dadurch werde sowohl Aulentis enorme Vielseitigkeit und ihre hohe Sensibilität für den jeweiligen Kontext deutlich, schreibt das Museum. Gae Aulenti ging es nicht um einen einheitlichen Stil, sondern um individuelle Problemlösungen. Und doch zeigen fast alle ihre Entwürfe ähnlich markante Formen und zeichenhafte Silhouetten – ihre Objekte fallen auf und prägen sich ins Gedächtnis. bis 11. Oktober