Nachfrage nach Wohnungen weiterhin hoch
Der Boom am deutschen Immobilienmarkt kühlt aufgrund gestiegener Zinsen ab – die Städtische Wohnbau spürt dies aber nicht, berichtete Geschäftsführer Andreas Heiler. „Das betrifft eher den Bereich Eigentum“, so die Wahrnehmung des weiteren Geschäftsführers Rudolf Koger. „Es fehlen nach wie vor Wohnungen“, ergänzte Aufsichtsratsvorsitzender Martin Gruner. „Für unser Segment ist es gerade andersherum“, erklärte Heiler außerdem. „Wer nicht in Eigentum ziehen kann, sucht etwas Bezahlbares.“ Die Nachfrage sei bei der Wohnbau genauso hoch wie vorher.
Von Handwerkern habe er allerdings zum Teil gehört, dass Bauträger Projekte vorerst auf Eis legen. Auch die ausgelaufene KfW-Förderung spiele eine Rolle.
Wohnungsmiete im Schnitt bei 6,87 pro Quadratmeter
Die durchschnittliche Kaltmiete (nur Wohnungen) lag bei der Wohnbau im Jahr 2021 bei 6,87 Euro pro Quadratmeter. Bei 47,4 Prozent (574) der Wohnungen lag die Kaltmiete unter diesem Schnitt. Bei den neuen Wohnungen an der Gustave-Fecht-Straße und der Nonnenholzstraße liegt die durchschnittliche Kaltmiete bei elf Euro pro Quadratmeter. In Weil allgemein liege die Durchschnittsmiete bei mehr als 13 Euro, wusste Geschäftsführer Rudolf Koger zu berichten. Es gelte zudem, sich nicht nur an der Miete zu orientieren. Die Wohnungsgrößen seien so konzipiert, dass die Miete finanzierbar sei. „Wir haben für jedes Klientel ein Angebot.“ Aufsichtsratsvorsitzender Martin Gruner wies auf eine Baukostensteigerung von mehr als 17 Prozent zwischen Mai 2021 und Mai 2022 hin. „Das wird sich zwangsläufig auswirken.“ Stärker ins Gewicht fallen würden jedoch die Nebenkosten, meinte Geschäftsführer Andreas Heiler. Im Neubau seien diese niedriger.
Zahlen (in Euro)
Bilanzsumme: 98 Millionen (plus 9,9 Millionen)
Grundstücke mit Wohnbauten: 87,2 Millionen (plus 17 Millionen)
Anlagen im Bau: vier Millionen (minus 8,4 Millionen)
Eigenkapital: 25,2 Millionen (plus 621 000)
Verbindlichkeiten: 72,6 Millionen (plus 9,3 Millionen)
Umsatzerlöse: 9,6 Millionen (plus 715 000)
Instandhaltungskosten: 1,5 Millionen (plus 145 000)