Peru greift härter durch
Die zwei Abiturienten waren erstaunt, als sie wieder in Deutschland waren, denn die Richtlinien seien in Peru deutlich schärfer als zu Hause. „Wir hatten eine Ausgangssperre von 5 bis 20 Uhr und später sogar von 5 bis 18 Uhr“, berichtet der Weiler. Man durfte auch nur bis zum nächstgelegenen Supermarkt gehen. „Auf den Straßen konnte man sich nicht frei bewegen. Überall waren Polizisten oder das Militär, die kontrolliert haben, wohin man unterwegs ist. Daher kamen wir nicht wirklich aus dem Bezirk, in dem unser Hostel war, heraus“, schildert er weiter.
Im Hostel gab es für die 19-Jährigen keine Einschränkungen und die Stimmung sei recht gut gewesen. „Das war wie eine Quarantäne“, sagt Zwahlen. Sie waren dort mit drei Menschen vom Hostel und einem Australier zusammen. Der Hostel-Betreiber hatte bis auf drei Freunde des Australiers auch keine weiteren Gäste aufgenommen.
„In Peru hatten wir weniger Angst, uns anzustecken als hier in Deutschland, da die Menschen dort viel vernünftiger sind. Aber wir sind froh, hier zu sein, denn der Standard in den Krankenhäusern ist hier deutlich besser“, erklärt Zwahlen. „Am Anfang wollten wir nicht nach Hause, sondern unsere Reise fortsetzten. Doch als Mexiko und Kuba ihre Grenzen geschlossen hatten, machte es für uns leider keinen Sinn mehr. Dann wollten wir auch nur noch nach Hause“, berichtet Kaudela.
An sich finden Kaudela und Zwahlen das Rückholprogramm der Bundesrepublik gut, auch wenn ihrer Meinung nach eine Überforderung zu beobachten war. „Ich war immer noch im Bergland angemeldet – das war wohl der Grund, weshalb wir erst später einen Flug bekommen haben“, meint Kaudela. Außerdem gab es das Problem, dass die Stadt Lima sich quergestellt habe, die Flüge zu den europäischen Ländern zu zulassen. Erst zwei Tage vor der Abreise haben die jungen Männer erfahren, dass es einen Platz für beide in einem Flieger nach Deutschland gibt.
Der Treffpunkt war das Hotel „Germania“, doch von da aus ging es nicht zum regulären Flughafen in Lima. Kaudela und Zwahlen wurden mit Bussen auf das Militärgelände des Flughafens gebracht. „Wir mussten dort zwischen zwei Stuhlreihen unser Gepäck zusammenstellen. Dann kam ein Polizist mit einem Spürhund vorbei. Der Hund hatte an unserem Gepäck nach Drogen und ähnlichem geschnüffelt“, schildert Zwahlen. Das sei die einzige Kontrolle gewesen. Nicht mal das Handgepäck wurde kontrolliert, bevor es ins Flugzeug ging. „Wir mussten die Hände desinfizieren und wir haben alle einen Mundschutz bekommen. Doch es lief alles gut und reibungslos ab, denn jeder wollte nur noch nach Hause“, fügt Kaudela hinzu.
Südamerika bleibt Reiseziel
Nun planen die beiden bereits eine neue Tour nach Südamerika. „Wir haben schon sehr viel erlebt, aber wollen auch noch den Rest unbedingt sehen.“ Es werde nur schwieriger, einen Termin zusammen zu finden, da im September Studium und Ausbildung beginnen sollen.