Weil am Rhein Quartiersmanager als Motor

Weiler Zeitung
Im Gespräch (von links): Rainer Stickelberger, Manfred Grupp und Volker Hentschel Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Friedlingen: Stadtteilverein für Unterstützung / Altersgerechte Wohnungen fehlen

Der Stadtteilverein Friedlingen sieht die Zeit für einen Quartiersmanager mit eigenem Büro gekommen. „Unsere Ressourcen sind an der Kapazitätsgrenze“, erklärte gestern der stellvertretende Vereinsvorsitzende Volker Hentschel bei einem Treffen mit dem Haltinger Landtagsabgeordneten Rainer Stickelberger. Auch seniorengerechte Wohnungen fehlen noch in Friedlingen.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Ein Ortschaftsrat für Friedlingen ist immer mal wieder im Gespräch. Das weiß auch die Vorsitzende des Stadtteilvereins, Gabriele Moll. Zwar sieht sie „gewisse Vorteile“, die mit dieser Vertretungsform verbunden wären, womit Friedlingen eine Stimme nach außen erhalte. Doch das könne gegebenenfalls auch in anderer Form erfolgen. „Irgendeine Anlaufstelle für Friedlingen wäre sinnvoll.“ Aktuell habe der Stadtteilverein auch keine Handlungsbefugnis, wenn Bürger ihre Anliegen vortragen. Kernanliegen des Vereins sei außerdem vielmehr, die Menschen zusammenzubringen.

Wie eine offizielle Anlaufstelle für Bürger finanziert werden könnte, darüber hat sich der Stadtteilverein schon Gedanken gemacht. So läuft seit 2016 bis 2025 das „Sanierungsprogramm Soziale Stadt“.

Stickelberger prüft mögliche Förderung

Ziel ist dabei, die Ortsmitte von Friedlingen in seiner Funktion als Standort für Wohnen, Gewerbe und Einzelhandel aufzuwerten, wobei eine Verbesserung unter anderem der sozialen Infrastruktur, der Grünanlagen und der energetischen Beschaffenheit des Gebäudebestands angedacht ist. Baulich werde mit dem Projekt „Juno II“, also einer neuen Kindertageseinrichtung und dem integrierten Neubau des Jugendzentrums, ebenso wie mit der Aufwertung und Erweiterung des Rheinparks investiert. Doch, so Hentschel: „Im nicht-investiven Bereich haben wir nichts bemerkt, darauf hoffen wir noch.“

In Rheinfelden, wo der frühere Weiler Bürgermeister Klaus Eberhardt als OB tätig ist, gebe es schon „gute Sachen“. Dort verweist die Stadt unter anderem auf zahlreiche Projekte im nicht-investiven Bereich, die realisiert werden konnten, wozu unter anderem der Stadtteiltreff „Pfiffikus“ sowie der Aufbau des Quartiersmanagements in Trägerschaft des SAK Lörrach zählen. Hentschel hofft daher für Friedlingen auf die Anstellung eines Quartiersmanagers über die Soziale Stadt. „Einen, der ein offenes Ohr hat, bräuchte es im Stadtteil.“ Dieser soll dann als Motor für Friedlingen agieren.

Mit einem regelmäßigen Monitoring könne der Experte dann auch die Fördertöpfe im Blick behalten und gegebenenfalls anzapfen. Hierzu fehle den ehrenamtlichen Stadtteilvereinsvertretern die Zeit. Stickelberger will nun analysieren, ob auch vom Land Mittel fließen können, wie er erklärte.

Ältere Friedlinger müssen wegziehen

Bisher mangele es in Friedlingen auch an einem Angebot an altersgerechten Wohnformen, wies Hentschel den SPD-Landtagsabgeordneten auf das Fehlen eines Pflegeheims oder einem betreuten Wohnen hin. Folge sei, dass die älteren Menschen aus Friedlingen wegziehen müssten, womit auch ein Stück Geschichte verloren gehe. Manfred Grupp, Geschäftsführer der Gesellschaft „AfA – Arbeit für alle Menschen“, hat dafür bereits Gebäude im Blick. Da das Jugendzentrum und der Kindergarten an der Riedlistraße beim Vorhaben „Juno II“ an der Blauenstraße unterkommen, könne an der bisherigen Stelle eine neue Wohnform für Senioren entstehen. „Da wäre Platz.“

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