Weil am Rhein Regen schadet Kunstrasen nicht

Zoë Schäuble
 Foto: Marco Fraune

Sport: Die neuen Plätze der Weiler Fußballvereine sind von den jüngsten Unwettern verschont geblieben

Weil am Rhein - Drei Weiler Fußballvereine hatten unlängst Grund zur Freude. 2019 bekam der SV Weil seinen neuen Winterrasenplatz, im vergangenen Jahr gab es für den FV Haltingen sowie den Bosporus FC Friedlingen jeweils einen neuen Kunstrasenplatz. Wie die bisherigen Erfahrungswerte sind und ob die Neuerungen Probleme mit sich brachten, berichten die Verantwortlichen.

Der neue Kunstrasenplatz des Bosporus FC Friedlingen (BFCF) wurde eröffnet, „und inzwischen trainieren wir auch darauf“, berichtet Vereinsvorsitzender Teberdar Yildirim.

Zunächst hatte es aber einige Probleme gegeben. Neben gelösten Gewebefäden im Kunstrasen, die nachgeschnitten werden mussten, hatten sich Wellen in der Mittellinie gebildet und diese verzogen. „Die Linie ist krumm geworden, weil sich der Rasen zusammengezogen hat“, weiß Yildirim.

Als sich der Platz im vergangenen Sommer durch die Sonneneinstrahlung aufgeheizt hatte, klafften Lücken im Kunstrasen – was wiederum Auswirkungen auf die Mittellinie hatte.

„Jetzt ist der Rasen aber in einem sehr guten Zustand und bespielbar.“ Die Spieler seien zufrieden mit dem neuen Feld, „obwohl zehn Meter mehr Fläche wünschenswert gewesen wären“, erklärt der Vorsitzende.

Bei der Größe habe man aber, bedingt durch die angrenzenden Firmengelände, Abstriche machen müssen. „Hätten wir die Möglichkeit für den Bau eines weiteren großen Platzes gehabt, hätten wir uns gegen einen Kunstrasenplatz entschieden.“

Der größere Winternaturrasenplatz, der neben der überdachten Mc Arena ebenfalls zum Gelände des BFCF gehört, hatte dem Verein in jüngster Vergangenheit allerdings auch Kopfzerbrechen bereitet. „Beim Bau des Naturrasens ist der Unterboden so stark verdichtet worden, dass das Regenwasser nicht im Boden versickern konnte“, weiß Yildirim. Zeitweise habe sich das Wasser gestaut.

Wasser ist für Kunstrasen kein Problem

„Die Sorge, dass Wasser nicht abfließen kann, ist bei Kunstrasen unbegründet“, erklärt der für die Öffentlichkeitsarbeit beim FV Haltingen (FVH) verantwortliche Lothar Jägle. Deshalb habe der Verein, ebenso wie der BFCF, mit den jüngsten Unwettern und Starkregenereignissen keine Probleme gehabt.

Der Effekt gleiche dem einer Zahnbürste, legt Yildirim dar: „Das Wasser perlt an den Borsten einfach ab. Genau so funktioniert das beim Kunstrasen.“

Zudem sei der künstliche Floor schon lange nicht mehr so verpönt wie noch vor 20 Jahren, ergänzt Jägle. „Naturrasen muss man stetig bewässern, das ist nicht ökologisch.“

Aus umweltfreundlichem und ökologisch produziertem Kork bestehen die Fasern des neuen Platzes des FVH, „es handelt sich also auch hier um ein Naturprodukt“, sagt der Vorsitzende des FVH, Rolf-Dieter Jägle. Dem Verein, der zudem einen Naturrasenplatz besitzt, dient der Kunstrasenplatz als Trainingsplatz in der Spielvorbereitung. „Natürlich können wir für Spiele auch auf ihn ausweichen, sollte das nötig sein.“

Noch fehlen die Erfahrungswerte

Obwohl der SV Weil den neuen Winterrasenplatz bereits 2019 in Betrieb genommen hat, wurde bislang nicht viel darauf gespielt. „Pandemiebedingt hatten wir lange Pause, dementsprechend sind die bisherigen Erfahrungswerte auch noch gering“, erklärt Vereinsvorsitzender Gerhard Schmidt.

Unter den jüngsten Unwettern hätten auch die Plätze des SV nicht gelitten, „aber unser Kunstrasen lässt mittlerweile die ersten Federn.“ Seit acht Jahren bespielen die Fußballer den Kunstrasenplatz. „Nach zehn Jahren sollte man ihn dann erneuern“, weiß Schmidt.

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