Weil am Rhein Reichlich Ideen gesammelt

Marco Fraune

Bürgerbeteiligung: „Aktivitätsfelder“ für Rheinpark-Umgestaltung mit Leben füllen.

Weil am Rhein - Der Rheinpark soll mit „Aktivitätenfeldern“ Besucher locken. Für die Umgestaltung und Erweiterung von Friedlingens größter öffentlicher Grünfläche wurden bei einer Bürgerbeteiligungsveranstaltung reichlich Ideen gesammelt. Die Bandbreite reicht vom Kulturplatz für Feste im Bereich des Portalkrans bis zu fest installierten Holzliegen.

Der Generationentreffplatz, der Spiel- und Erlebnisgarten sowie der Jugendspiel- und Aktionsbereich bieten viele Möglichkeiten. Vier Arbeitsgruppen haben sich am Dienstagabend intensiv mit den fünf „Aktivitätenfeldern“ beschäftigt. Nach der gut dreistündigen Veranstaltung im Kesselhaus befanden sich eine Vielzahl von Ideen auf Zetteln an der Pinnwand geheftet.

Grillstelle bis Pflanzkiste

Besonders die jüngeren unter den rund 30 Bürgern wünschten sich Grillstellen in dem aufgewerteten Rheinpark. Vor allem Toiletten, aber auch ausreichend Mülleimer waren zudem Themen. Pavillons oder andere Unterstellbereiche werden gewünscht, damit die Besucher auch bei Regen im Park verweilen können.

Der Portalkran im nördlichen Bereich erinnert an die alte Hafennutzung. Dass dieser eingebunden wird, steht fest, nur wie er in Wert gesetzt werden kann, das noch nicht. Ein Kulturplatz für Feste lautete hier ein Vorschlag.

Ähnlich wie schon am Schlaichturm könnte auch ein Streetworkout-Bereich für die Fitness-Bewussten entstehen, lautete ein weiterer Wunsch. Doch auch ein Barfußweg, Möglichkeiten zum Aufhängen von Slacklines oder Hängematten wurden genannt.

Eine Kleinkunstbühne findet sich ebenso bei den geäußerten Vorschlägen wie Pflanzkisten für Urban Gardening – oder direkt ein „Garten der Kulturen“, in dem sich die Vielfalt Friedlingens widerspiegeln könne. Doch auch an die Tiere wurde gedacht, beispielsweise ein eingezäunter Hundespielbereich oder auch Nistkästen für Vögel waren am Ende der Veranstaltung auf den zahllosen Zetteln zu lesen.

Grenzen des Machbaren

Die jüngste Teilnehmerin, ein fünf Jahre altes Mädchen, wünschte sich zwar außerdem eine Wasserrutsche am Park. Doch wurde bei der Aufnahme in die Liste direkt darauf hingewiesen, dass das Thema Badeplatz grundsätzlich schwierig ist für Kommunen, wenn nicht eine ständige Aufsicht gewährleistet werden kann. Aus dem gleichen Grund dürfte es auch mit dem von einem anderen Teilnehmer gewünschten Kiesstrand ein Problem geben.

Das Motto „Ein Park – viele Möglichkeiten“ wurde von den Bürgern tatsächlich wörtlich genommen. „Die Verwaltung ist sehr zufrieden mit der Resonanz“, bilanzierte gestern Stadtsprecherin Junia Folk. „Der Output war sehr groß und die Vorschläge waren vielfältig.“ Mit der Anzahl von 30 Teilnehmern sei man angesichts der Ergebnisse ebenfalls zufrieden, von Jung bis Alt sowie Alteingesessene und Neubürger waren dabei.

Auswerten und prüfen

Verständigt haben sich die Teilnehmer und Verantwortlichen bereits darauf, dass der Kleinkindspielbereich möglichst weit von der Straße entfernt umgesetzt werden soll. Die Jugendlichen sollen zudem möglichst im nördlichen Parkbereich am Kran eine Skatebahn erhalten. Folk: „Es ist nichts gesetzt, aber die Vorschläge waren wichtig“ – für das weitere Vorgehen der Stadt und für die Landschaftsplaner vom Büro Faktorgrün aus Freiburg. Sichten, Auswerten und kategorisieren sowie dann prüfen, was machbar ist, steht als nächstes an. Ende Juni wird es nach aktuellem Zeitplan die Rückmeldung an die Bürger geben.

Bürger genug beteiligt?

Kritik an einer fehlenden Bürgerbeteiligung wurde am Dienstagabend aber auch geäußert. So monierten zwei Bürgerinnen, dass an der künftigen Promenade direkt am Rhein schon die alten Bäume gefällt wurden. Ein Ergebnis des Friedlinger Dialogs sei doch gewesen, dass die Bürger so nah wie möglich im Schatten dort sitzen wollen. Auch insgesamt seien die Bürgerinteressen bei der Parkplanung bisher zu wenig berücksichtigt worden. Landschaftsarchitekt Pit Müller verwies darauf, dass es keine grüne Wiese, sondern ein Park werde, in dem alles seinen Platz habe. Im Wald würden auch alte Bäume durch neue immer mal ersetzt.

Baufreigabe im Herbst

Das schon 2017 ausgewählte Konzept von Faktorgrün sieht eine klare Gliederung des Parks vor. Dunkle Räume sollen verschwinden, Aufenthaltsqualität erhöht, entlang der Colmarer Straße ein „Rücken“ mit einem Aktivitätsband gestaltet werden, für das die Bürger nun viele Vorschläge gemacht haben. Die Mitte des Parks ist als freie Wiese ohne vordefinierte Aktivitäten bislang im Plan. Die „Uferpromenade“ soll zum Verweilen, Spazierengehen oder Radeln einladen. Der Park selbst wird mit kleinen Wegen erschlossen. Ob Schach-Plätze, Fitness-Geräte, Skateranlage, Beachvolleyballfelder oder andere Nutzungen hier zu finden sind, wird sich in den nächsten Wochen zeigen, wobei die Baufreigabe im Herbst dem Gemeinderat vorbehalten ist.

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