Weil am Rhein Rheinhafen ist im Umbruch

Siegfried Feuchter
Im südlichen Teil des Hafens (Foto) findet kein Güterumschlag mehr statt, die Hafengesellschaft konzentriert sich auf den Hafen Nord mit seinen Erweiterungsgsflächen. Foto: Siegfried Feuchter

Entwicklung: Konzentration auf den Hafen Nord und Erweiterung. Partner gesucht.

Weil am Rhein - Der Rheinhafen ist im Umbruch, er wird strategisch neu ausgerichtet. Im südlichen Bereich gibt es keinen Güterumschlag mehr, die Zukunft liegt im Hafen Nord und beim Containerterminal. Um den Rheinhafen auf eine neue Basis zu stellen, ihn zu erweitern und ihn damit attraktiver für die regionale Wirtschaft zu machen, sucht die Gesellschaft Partner.

Wenn Carlos Gingado, seit 2015 Geschäftsführer der Rheinhafengesellschaft, aus seinem Bürofenster blickt, sieht er nicht nur den Rhein, sondern auch derzeit nicht mehr genutzte Hafenkräne und ungenutzte Hafengleise. „Es war eine sachliche Entscheidung, für den Hafen Süd keine wasserrechtliche Genehmigung mehr zu beantragen, sondern nur noch für den zukunftsträchtigen Hafen Nord“, sagt Gingado im Gespräch mit unserer Zeitung.

Dadurch werden im Hafen Süd Flächen frei, die die Stadt städtebaulich nutzen kann. Als Erstes steht bekanntlich die Rheinparkerweiterung um eine Fläche von 8500 Quadratmetern an, während weitere Nutzungen in den nächsten fünf bis zehn Jahren folgen sollen. Das sind attraktive Flächen direkt am Rhein, die sich nicht nur für die Freizeitnutzung eignen, sondern auch für eine mögliche Wohnbebauung.

Für die neue Ausrichtung weiß der Geschäftsführer den Aufsichtsrat mit Oberbürgermeister Wolfgang Dietz als Vorsitzender an der Spitze und mit den Stadträten Jürgen Valley, Andreas Rühle, Gustav Walliser und Thomas Bayer als Mitglieder sowie Thomas Fröde als Beisitzer und Vertreter der Hafenwirtschaft hinter sich.

Trimodalität sichern

Die Folge: Seit Mitte 2016 wird der komplette Güterumschlag im Norden des großen Hafengebiets auf Höhe der Kläranlage Bändlegrund abgewickelt. Massengüter wie Steine, Sand und Holz werden nunmehr ausschließlich dort umgeschlagen und gelagert. In dem Bereich befinden sich auch Entwicklungsflächen für den Hafen von rund 10 000 Quadratmetern.

Die Rheinhafengesellschaft hat bereits vor zwei Jahren eine 7500 Quadratmeter große Lagerfläche für Steine im Hafengebiet Nord eingerichtet. Hinzu kommen 15 000 Quadratmeter Flächenreserven im Bereich des Containerterminals.

„Für die Zukunft des Hafens und dessen Trimodalität ist das wichtig“, sagt Gingado. Das heißt: Ein Binnenhafen als trimodaler Standort verbindet die Verkehrsträger Wasserstraße, Straße und Schiene miteinander. Um diese Trimodalität zu sichern, hat die Hafengesellschaft zuletzt in die Infrastruktur der Hafenbahn investiert. „Wir müssen für die regionale Wirtschaft attraktiv bleiben“, sagt der Hafendirektor. Deshalb wurden auf einer Länge von einem Kilometer entlang der Alten Straße die Bahnschwellen ausgetauscht, weil die alten Schwellen nicht mehr verkehrssicher waren. Zusätzlich wurden zwei Bahnübergänge saniert. Gingado erhofft sich durch diese Maßnahmen, mehr Umschlag über die Bahn abwickeln zu können.

Um den Hafen weiterzuentwickeln, wird es in Kürze eine öffentliche Ausschreibung geben. Denn für den Umschlagsbetrieb werden Partner gesucht.

Partner der Industrie

„Wir sind an Kapazitätsgrenzen angelangt“, nennt der Geschäftsführer einen Grund, weshalb Teile des Umschlags ausgelagert werden sollen. Auch finanzielle Überlegungen spielen eine Rolle, und vor allem geht es um technisches und logistisches Know-how von außen. „Unser aller Interesse ist es, den Hafenstandort Weil am Rhein zu stärken und ihn auszubauen“, gibt der Geschäftsführer als Ziel aus. Dieses deckt sich mit dem des Hauptgesellschafters, der Stadt Weil, die 90 Prozent der Anteile hält. Überhaupt lobt Gingado das gute Miteinander zwischen Rheinhafengesellschaft, Aufsichtsrat, Stadt und Hafenansiedlern. Gemeinsam habe man in der Vergangenheit etwas bewegt, gemeinsam wolle man künftig noch einiges bewegen. So sieht er noch einen hohen Bedarf an wasserseitigem Umschlag. „Dabei müssen wir als Drehscheibe für den Güterumschlag Partner für die Industrie sein“, lautet Gingados Devise.

Das Containerterminal läuft gut. Hier werden Waren aus aller Welt angeliefert, die dann umgeschlagen und – per Lastwagen und Bahn – zu den Adressaten zwischen Freiburg und Bodensee transportiert werden.

 

„ Wir sind an Kapazitätsgrenzen angelangt“, nennt der Geschäftsführer einen Grund, weshalb Teile des Umschlags ausgelagert werden sollen. Auch finanzielle Überlegungen spielen eine Rolle, und vor allem geht es um technisches und logistisches Know-how von außen. „Unser aller Interesse ist es, den Hafenstandort Weil am Rhein zu stärken und ihn auszubauen“, gibt der Geschäftsführer als Ziel aus. Dieses deckt sich mit dem des Hauptgesellschafters, der Stadt Weil, die 90 Prozent der Anteile hält. Überhaupt lobt Gingado das gute Miteinander zwischen Rheinhafengesellschaft, Aufsichtsrat, Stadt und Hafenansiedlern. Gemeinsam habe man in der Vergangenheit etwas bewegt, gemeinsam wolle man künftig noch einiges bewegen. So sieht er noch einen hohen Bedarf an wasserseitigem Umschlag. „Dabei müssen wir als Drehscheibe für den Güterumschlag Partner für die Industrie sein“, lautet Gingados Devise.

Das Containerterminal läuft gut. Hier werden Waren aus aller Welt angeliefert, die dann umgeschlagen und – per Lastwagen und Bahn – zu den Adressaten zwischen Freiburg und Bodensee transportiert werden.

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