Weil am Rhein. Readymades aus alten Autositzen, innovative Karbonfasermöbel, handgeschweißte Stahlmöbel und skulpturale Serienprodukte: Die Entwürfe des weltweit bekannten Designers Ron Arad sprengen die Grenzen des Konventionellen.
Vitra Design Museum: Einzelausstellung im Schaudepot zeigt Entwürfe des weltweit bekannten Designers
Weil am Rhein. Readymades aus alten Autositzen, innovative Karbonfasermöbel, handgeschweißte Stahlmöbel und skulpturale Serienprodukte: Die Entwürfe des weltweit bekannten Designers Ron Arad sprengen die Grenzen des Konventionellen.
Mit der Einzelausstellung „Ron Arad: Yes to the Uncommon!“ vom 8. Juni bis zum 14. Oktober im Vitra Schaudepot gibt das Vitra Design Museum einen Überblick über sein breit gefächertes Werk. Vernissage mit einem Gespräch ist am Donnerstag, 7. Juni, 18.30 Uhr, im Vitra Schaudepot.
Die Präsentation umfasst viele frühe Entwürfe der 1980er Jahre, die eine ungezügelte Energie ausstrahlen und Arad zu einem internationalen Star der Designszene machten. Zugleich werden auch neuere Objekte gezeigt, in denen er seine experimentellen Ansätze unmittelbar auf Serienprodukte übertrug – ein Zusammenspiel, das Ron Arad bis heute zu einem der einflussreichsten Designer der Gegenwart macht.
Einen Höhepunkt der Ausstellung in Weil am Rhein bildet die spektakuläre Maschine „Sticks and Stones“ (1987), die Stühle und Objekte aus Metall „frisst“ und als gepresste Würfel wieder ausspuckt – ein Vorgang der Dekonstruktion, mit dem Arad die Rolle des Designers in Frage stellt und gleichzeitig Konsumkritik übt. Die kürzlich restaurierte Maschine wird erstmals seit Anfang der 1990er Jahre wieder in Betrieb genommen. Sie wird während der gesamten Laufzeit der Ausstellung vor dem Vitra Schaudepot gezeigt und mehrmals am Tag für Besucher eingeschaltet.
Ron Arad wurde 1951 in Tel Aviv geboren und studierte an der Kunstakademie in Jerusalem sowie an der Architectural Association in London. Nach Abschluss seines Studiums 1979 arbeitete er für kurze Zeit in einem Londoner Architekturbüro, in das er eines Tages nach der Mittagspause nicht mehr zurückkehrte: Diese weitreichende Entscheidung markierte den Beginn einer beispiellosen Karriere, die bis heute von ständiger Suche nach Freiheit und neuen Wegen geprägt ist.
Sein erstes Designobjekt baute Arad 1981 aus Rohrverbindern und einem auf dem Schrottplatz gefundenen Autositz eines Rover 90. Der „Rover Chair“ erinnert an Marcel Duchamps Readymades und lenkte Arads Fokus erstmals auf den Bereich des Designs. Im selben Jahr gründete er das One Off Studio (1981 bis 1991) mit Caroline Thorman und begann mit Werkstoffen wie Beton und Stahl zu experimentieren.