Weil am Rhein Schlussstrich unter Wechselkurs-Risiko

Weiler Zeitung
Der Wechselkurs ist schwer zu kalkulieren. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Finanzen: Woge steigt nach und nach aus Schweizer-Franken-Darlehen aus

Weil am Rhein (mcf). Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft hat ihre Zinsbelastung ohne das Projekt August-Bauer-Straße deutlich verringern können, da teure Schweizer-Franken-Darlehen abgelöst wurden. Sollte der Wechselkurs auf 1,20 steigen, würden sogar alle Franken-Darlehen in Euro-Darlehen übergehen, erklärte Woge-Geschäftsführer Andreas Heiler im Finanzausschuss. Dessen Mitglieder wollten teilweise lieber direkt einen Schlussstrich ziehen.

Schon jetzt würden sowohl die Franken- als auch die Euro-Darlehen weiter getilgt, schilderte Heiler. Zwei Franken-Darlehen wurden schon gewechselt, da die 1,16er-Marke erreicht wurde. Aktuell liege der Kreditzinssatz zumindest bei 0,1 Prozent bei einem halben Jahr.

„Man geht aus dem Schweizer-Franken-Darlehen raus“, unterstrich auch Oberbürgermeister Wolfgang Dietz die klare Zielrichtung, da die Einnahmen schließlich auch in Euro generiert würden. Seinerzeit wurde bei einem Kurs von 1,56 gekauft, hinzu kamen dann noch die im Vergleich zu Deutschland geringen Zinsen in der Schweiz, wurde in der Sitzung zurück in die Vergangenheit geblickt, ohne dass Vorwürfe aufkamen.

Kritik äußerte hingegen UFW-Fraktionschef Dieter Müller, der nicht erst auf den 1,20er-Kurs warten will, um die Franken-Kredite zu kündigen. „Wir bewegen uns im Bereich der Spekulation.“ Heiler wollte diese Beschreibung hingegen nicht gelten lassen. „Wir handeln in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat“, unterstrich er. Sobald die Marge erreicht sei, können man den Kurs sichern. Außerdem sei das Szenario mit dem Wechsel in Schritten hin zum Euro schon vor eineinhalb Jahren aufgebaut worden, ergänzte Bürgermeister Rudolf Koger die Strategie.

Es sei ein Risiko, weiß auch Andreas Rühle (UFW), da Einnahmen in Euro erzielt würden. Durch die Kurssteigerung seien zumindest Erträge von eine Million Euro verzeichnet worden. „Wir stehen gut da und es ist gut gewirtschaftet worden“, will Rühle Risiken vermeiden.

Der Finanzausschuss empfahl dem Gemeinderat auch die Erneuerung von Bürgschaftsübernahmen für die Woge von insgesamt 14,8 Millionen Franken, also die drei Schweizer-Franken-Darlehen. Verbürgt werden 80 Prozent des Kreditvolumens und das befristet auf zehn Jahr. „Die Summe aller Bürgschaften sollte nicht uns Unermessliche steigen“, mahnte Thomas Harms (FDP). „Ich sehe hier kein Risiko“, gab Koger Entwarnung.

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