Unterricht via Videochat sei ja auch nicht immer nötig, etwa in Mathematik, wenn die Einführungsstunde bereits stattgefunden hat und jeder Schüler seine Rechenaufgaben selbst zu bearbeiten hat. Ein Messenger (Nextcloud Talk) steht zur Kommunikation zur Verfügung. Während ihrer Stunden sind die Lehrer auch immer ansprechbar.
Berufsorientierung ist schwierig
„Wir sind mittlerweile gut reingekommen“, berichtet Burkhard Keller, Rektor der Gemeinschaftsschule. Die Resonanz sei positiv, die überwiegende Zahl der Schüler könne sich einloggen und im Unterricht „dabei“ sein. „Das Format der Videokonferenz ist für die Schüler wesentlich attraktiver“, weiß Keller. Im ersten Lockdown war es an der Gemeinschaftsschule noch nicht möglich, dieses zu nutzen.
Auch Keller wird allerdings nicht müde, zu betonen: „Homeschooling kann niemals den Präsenzunterricht ersetzen.“ Es benötige Zeit, wenn Schüler neuen Stoff vermittelt bekommen. „Wenn sie nachfragen wollen, ist das viel komplizierter so.“ Ein Lehrer unterstütze seine Schüler normalerweise jeweils viele Male am Tag mit gezielten Hinweisen und Erklärungen. „Nun sind die Kollegen teilweise bis spät abends noch damit beschäftigt, Fragen zu klären.“
Wenn Schüler einmal fehlen, sei oft nicht gleich ersichtlich, weshalb. Und auch mit den Endgeräten hapert es noch. „Wir haben 87 Geräte ausgegeben und bräuchten noch mehr. Aber unsere Kapazitäten sind erschöpft.“ Es gebe immer noch Schüler, die sich lediglich via Handy einwählen können.
Sehr schwierig umsetzbar seien die Einheiten zur Berufsorientierung, macht Keller noch auf einen anderen Aspekt aufmerksam. „Anmeldungen an berufliche Schulen und die Ausbildungssuche stehen an.“ Praktika seien derzeit schwierig. „Wir führen Gespräche mit der Arbeitsagentur, mit der wir eng zusammenarbeiten – aber fest steht, das Thema lässt sich online nur sehr begrenzt behandeln.“