Weil am Rhein Schützen, pflegen und informieren

Ingmar Lorenz
Schüler der Vorbereitungsklasse, Gruppe B, der Gemeinschaftsschule Weil am Rhein packten unter der Anleitung von Praktikant Paul Kemle (l.) kräftig mit an, um die Ausbreitung der Pappeln im Gebiet Kiesgrube Käppelin zu regulieren. Foto: zVg/Truz

Truz: Fachbereich Naturschutz mit zahlreichen Projekten / Planungen für 2022 laufen

Eine ganze Reihe Projekte hat der Fachbereich Grenzüberschreitender Naturschutz des Trinationalen Umweltzentrums (Truz) im vergangenen Jahr in die Wege geleitet und umgesetzt. Und auch für 2022 laufen die Planungen bereits, berichtet Fachbereichsleiter Mickey Wiedermann.

Von Ingmar Lorenz

Weil am Rhein. Zwar habe auch der Fachbereich die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren bekommen, denn gerade bei der Öffentlichkeitsarbeit sei weniger möglich gewesen als in früheren Jahren. Trotzdem kann Wiedermann von zahlreichen Projekten aus dem Jahr 2021 berichten.

Neben verschiedenen gutachterlichen Tätigkeiten wurde beispielsweise die Beschilderung für das Naturschutzgebiet Kiesgrube Käppelin ausgearbeitet. „Das ist eine neue Art, für die Natur zu begeistern und zu sensibilisieren“, fasst Wiedermann zusammen. Insgesamt seien sechs Schilder beziehungsweise Info-Tafeln ausgearbeitet worden, die künftig an den passenden Stellen auf die jeweiligen Besonderheiten hinweisen werden. Auf diese Weise wird über die verschiedenen Biotop-Arten, die es in dem Naturschutzgebiet gibt, informiert.

Informationen auf neuen Schildern

Die Gestaltung der Schilder sei im Dezember abgeschlossen worden, legt Wiedermann dar. Derzeit werden sie angefertigt. Der Fachbereichsleiter geht davon aus, dass die Beschilderung im Lauf des Frühjahrs angebracht werden kann.

Wichtig waren für das Truz im vergangenen Jahr zudem unter anderem die Fortschritte beim MobilProjekt am Tüllinger Berg, bei dem Lebensräume seltener Vogelarten erhalten und optimiert werden.

Im Gebiet Kiesgrube Käppelin hat der Fachbereich darüber hinaus erstmals mit Beweidung gearbeitet, um die Ausbreitung der Pappeln in diesem Bereich zu regulieren. Die Idee war dabei, so Wiedermann, dass Ziegen die Schösslinge der Bäume abfressen, um eine zu starke Ausbreitung so zu unterbinden. Interessanterweise sei man dabei mit einem völlig neuartigen und unvorhersehbaren Problem konfrontiert worden: Ameisen auf den Schösslingen verdarben den Ziegen den Appetit. Es werde nun überlegt, wie man sich auf diese unerwartete Entwicklung einstellen kann. „Denn wir wollen grundsätzlich an dem Projekt festhalten“, betont Wiedermann.

Die notwendige Regulierung der Ausbreitung der Pappel wurde schließlich im zurückliegenden Jahr durch ein nicht minder bedeutsames Projekt des Fachbereichs gewährleistet, bei dem Schüler unter Anleitung und gemeinsam mit Truz-Mitarbeitern die Schösslinge manuell entfernten. Damit wurde bei den Kindern zugleich das Interesse für die Natur geweckt oder vertieft.

Auch im Winter für den Naturschutz aktiv

Im Herbst war dann unter anderem die Obstsammelaktion zugunsten des SAK Lörrach von großer Bedeutung, blickt Wiedermann zurück. In Zusammenarbeit mit der Firma Jacoby in Auggen kam dabei Apfelsaft aus Streuobst in den Handel.

Auch dieser Tage hat der Fachbereich einiges zu tun. „Der Naturschutzdienst pflegt die Flächen auch im Winter“, erklärt Wiedermann. Dabei stehen etwa Gehölzarbeiten an. So habe das Truz beispielsweise im Naturschutzgebiet Krebsbachtal einen Tümpel freigestellt. Auch die vorhanden Wege werden instand gehalten und gepflegt. Zudem sei der Rangerdienst täglich draußen unterwegs – auch im Winter. „Die Arbeit wird nicht weniger“, resümiert Wiedermann das Tätigkeitsspektrum des Fachbereichs während der kalten Jahreszeit.

Der Blick des Fachbereichsleiters richtet sich derzeit aber auch auf das kommende Jahr, denn die Planungen sind in vollem Gang. Wiedermann ist dabei zuversichtlich, dass trotz der anhaltenden Corona-Krise vieles möglich sein wird. Denn zum einen gebe es entsprechende Hygienekonzepte, durch welche die notwendigen Auflagen erfüllt werden können. Zum anderen sei ein großer Vorteil, dass vieles draußen stattfinde, etwa auch der geplante Kurs für den Schnitt von Obstbäumen.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading