Weil am Rhein Schwere Unfälle nach Autorennen

Weiler Zeitung

Großübung: 140 Rettungskräfte mit 36 Fahrzeugen proben auf der Nordwestumfahrung einen Ernstfall

Ein schwerer Verkehrsunfall durch ein vermutlich illegales Autorennen auf der Haltinger Nordwestumfahrung war am Freitagabend Inhalt einer äußerst realistisch und aufwendig inszenierten, großen Gemeinschaftsübung der Freiwilligen Feuerwehren Weil am Rhein, Abteilung Stadt und Haltingen, sowie Lörrach.

Von Renate Wendt

Weil am Rhein-Haltingen. An der unter Realbedingungen von Kommandant Frank Sommerhalter und Stadt-Abteilungskommandant Björn Wissler organisierten rund zweistündigen Übung beteiligten sich als Partner unter der Gesamtleitung von DRK-Kreisbereitschaftsleiter Simon Redling die Rettungsdienste des DRK Lörrach, Weil am Rhein-Haltingen, Schopfheim und Rheinfelden mit der Leitenden Notärztin Dr. Nicole Wissmann und der Notärztin Dr. Ute Heiler. Diesmal als Beobachter vor Ort waren unter anderem auch der langjährige Leitende Notarzt des Kreises und Feuerwehrarzt, Dr. Hans-Peter Volkmer, sowie Feuerwehrseelsorger Uwe Degenhardt. Für die übersichtliche Aufnahme der langen Unfallstrecke von der Luft aus mittels Multicopter war zudem der Fernmeldezug aus Lörrach im Einsatz.

Viele „Verletzte“

müssen versorgt werden

Insgesamt waren rund 100 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren mit 17 Fahrzeugen sowie 40 Einsatzkräfte des DRK mit 19 Fahrzeugen an der Unfallstelle, außerdem die Polizei. Die gesamte Einsatzleitung oblag dabei Uli Weber, dem stellvertretenden Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Weil am Rhein.

Dargestellt wurde bei der Großübung in Haltingen das Szenario eines schweren Verkehrsunfalls auf der noch im Bau befindlichen neuen Nordwestumfahrung. 17 Personen wurden dabei verletzt, einige davon schwer. Die Annahme: Die überhöhte Geschwindigkeit von sechs Fahrzeugen hatte eine Reihe von Kollisionen zur Folge.

Eine 400 Meter

lange Unfallstrecke

Das Ausmaß des auf eine Strecke von etwa 400 Metern ausgedehnten Unfallorts deutete auf ein illegales Autorennen hin. So hatten sich abschnittsweise zwei Fahrzeuge überschlagen und waren auf dem Dach liegen geblieben. Wieder einige Meter entfernt standen die weiteren vier demolierten Fahrzeuge auf den Rädern. Während einige verletzte Personen zum Teil in den Fahrzeugen eingeklemmt oder eingeschlossen waren, konnten sich andere Personen selbst befreien und standen auf der Straße herum. Mitglieder der Jugendfeuerwehr und deren Angehörige stellten die Unfallopfer dar, die Britta Ohm vom DRK-Ortsverein Weil-Haltingen geschminkt hatte.

Punkt 19.26 Uhr war über die Leitstelle Lörrach Alarm ausgelöst worden. Die ersten Einheiten bildeten dabei Züge der Abteilungen Haltingen und Stadt Weil sowie Rettungsdienst, Notarzt und Polizei.

Nachdem wenige Minuten später die ersten Feuerwehrkräfte eingetroffen waren, wurden als zweite Einheiten die Feuerwehr Lörrach mit dem Rüstzug sowie weitere DRK-Rettungsdienste nachalarmiert.

Menschenrettung

hat oberste Priorität

Oberste Priorität hatte nun die Menschenrettung. So galt es, die eingeklemmten und schwer verletzten Personen unter notärztlicher Betreuung aus den Fahrzeugen zu befreien, was mit hydraulischer Rettungsschere und Spreizer Aufgabe der Feuerwehren war.

Zufrieden zeigte sich Uli Weber mit dem Ablauf der zweistündigen Übung, bei der jede Einsatzkraft auf ihre Weise gefordert war. So hat laut dem stellvertretenden Kommandanten angesichts „der großen Ausgangslage“ die Zusammenarbeit sehr gut geklappt.

Nach dem Abschlussgespräch trafen sich die Einsatzkräfte noch zu einem gemütlichen Beisammensein.

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