Weil am Rhein „Schwierige Zeiten für Wohnungsbau“

Beatrice Ehrlich
An der August-Bauer-Straße hat die Wohnbau Weil am Rhein zuletzt großflächig Wohnraum geschaffen. Foto:  

Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft hat im vergangenen Jahr besonders viele Wohnungen instandgesetzt.

Es sei nun an der Politik, die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen, forderte Rudolf Koger, Ko-Geschäftsführer der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft, beim Bilanzpressegespräch am Mittwoch. Man müsse nur die Zahlen betrachten: Hohe Baukosten sowie die Zinsentwicklung schränkten den Spielraum der beteiligten Akteure deutlich ein. Durch die Eröffnung von Fördermöglichkeiten durch die Politik könnte Abhilfe geschaffen werden.

Zuvor hatte Wohnbau-Geschäftsführer Andreas Heiler den Jahresabschluss einschließlich des Geschäftsberichts der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft ausführlich erläutert. Bereits im Finanzausschuss am Montag war bekannt gegeben worden, dass die Wohnungsbaugesellschaft das Jahr 2023 mit einem Fehlbetrag von 4,8 Millionen Euro abschließt. Das Eigenkapital hat sich damit im vergangenen Jahr erneut verringert, und folgt damit einer Entwicklung, die bereits seit einigen Jahren anhält. Um das Eigenkapital zu stärken, hat die die Stadt in Form zweier Grundstücke in der Bühlstraße eine Sacheinlage in Höhe von einer Million Euro eingebracht, die aber erst im laufenden Jahr wirksam werde, merkte Koger diesbezüglich an. Was mit den beiden Grundstücken in der Bühlstraße 8 und 10 genau geschehen soll, sei derzeit Gegenstand von Gesprächen, informierte Bürgermeister Lorenz Wehrle auf Nachfrage. Ursprünglichen Planungen zufolge sollte dort Wohnraum für Geflüchtete geschaffen werden.

Herausragend bei den Tätigkeiten der Wohnbau im vergangenen Jahr ist die hohe Zahl von Sanierungen im insgesamt 1197 Wohnungen umfassenden Bestand, die Kosten in Höhe von knapp 3,3 Millionen Euro mit sich brachten. 24 Wohnungen wurden besonders aufwändig saniert, das heißt, mit Küchen und gegebenenfalls barrierearm ausgestatteten Bädern. Hinzu kamen Rücklagen in Höhe von 2,2 Millionen Euro für gesetzlich vorgeschriebene Rücklagen für den hydraulischen Abgleich aller Wohnungen der Wohnbau.

In Bezug auf die Umsatzerlöse hält Heiler fest, dass die Nettokaltmieten (Sollmieten) aufgrund der Modernisierungen um 300 000 Euro gestiegen sind, also künftig weitere Erlöse zu erwarten sind.

Den schwierigen Bedingungen beim Bau bezahlbarer Wohnungen begegnet die Wohnbau mit der Schaffung von Wohnungen, deren Grundrisse vergleichsweise klein, der zur Verfügung stehende Raum durch Verzicht auf Verkehrsflächen (Flur) aber doch großzügig bemessen sei, erläuterte Heiler, etwa in der August-Bauer-Straße. Und übrigens: Für Mieter, die ihre Wohnfläche reduziert haben und in der eigenen Wohnung keine Gäste beherbergen können, stehen ebenfalls dort Ferienunterkünfte zur Verfügung, die über die Internetseite der Wohnbau gebucht werden können und allen Weiler Bürgern offen stehen.

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