Fitness ein Knackpunkt
Doch die finanzielle Lage ist nur ein Aspekt der aktuellen Situation. Vorsitzender Tobias Brodda macht sich auch Gedanken um die Schwimmfähigkeit der Kinder und Jugendlichen in Weil am Rhein. Wenn die SSG weiterhin gehindert ist, Kindern das Schwimmen beizubringen, blickt er mit großer Sorge in die Zukunft.
Außerdem sorgt sich Brodda um die Fitness seiner Vereinsmitglieder. Das Training ist seit März vergangenen Jahres eingestellt, eine Wiederaufnahme im Spätsommer/Herbst 2020 scheiterte daran, dass das Laguna geschlossen blieb. Daher hat sich Brodda intensiv um Alternativmöglichkeiten bemüht. Trockentraining in der LGS stand zur Debatte und die Stadt hat dem Verein letztlich eine Trainingszeit in der Tschamber-Turnhalle zur Verfügung stellen können. Ein Angebot, das aufgrund steigender Infektionszahlen und angepasster Verordnungen dann doch nicht genutzt werden konnte.
„Ich würde so gerne wieder ins Wasser“ – ein Satz, der nunmehr über ein Jahr alt ist und welchen Martin Bößwetter als Technischer Leiter mehrfach hörte.
Vereinsleben ruht
Der Großteil des Vereinslebens ruht seit März vergangenen Jahres – weder ein Schwimmtraining, ein geselliges Beisammensein oder ein Wasserballtrainingsspiel noch ein Schwimmwettkampf scheinen in absehbarer Zeit realisiert werden zu können. Schon damals fiel es den Mitgliedern schwer, die trainingsfreie Zeit zu überstehen.
Alternativen sind derzeit keine in Sicht und aufgrund der aktuellen Verordnungen – insbesondere der Kontaktbeschränkungen – auch nicht umsetzbar. Doch noch etwas anderes kommt hinzu: „Die Leute wollen ins Wasser, wir sind keine Läufer“, erklärt Vorsitzender Brodda. Krafttraining zuhause und Joggen ersetzen auf Dauer kein Schwimmtraining, weiß er. Der Vorstand blickt mit Spannung und hohen Erwartungen gen Sommer, mit der Hoffnung endlich wieder im kühlen Nass trainieren zu können.
Weil am Rhein. Die Schwimmsport-Gemeinschaft Weil am Rhein sorgt sich aufgrund der Corona-Folgen um die Schwimmfähigkeit der Kinder. Ob sich die Situation auf das Lernen der Kinder auswirkt, wird sich noch zeigen müssen, heißt es. In der Schwimmschule sollten in diesem Schuljahr knapp 80 Kinder schwimmen lernen.
Auch die Wartelisten füllen sich zunehmend, weil Interessierte damit rechnen, dass ein Schwimm- und Trainingsbetrieb zeitnah wieder aufgenommen werden kann. „Die Wartelisten waren bereits vor Corona bis zu mehreren Jahren in die Zukunft gefüllt. Wenn diese nun auflaufen, wird es schwierig werden, nach Öffnung der Bäder allen Interessenten gerecht zu werden“, sorgen sich die Verantwortlichen.
Nach wie vor sind Anmeldungen zwar möglich, doch ist mit längeren Wartezeiten zu rechnen. Durch den Ausfall einer Saison werden die Wartelisten zwangsläufig um ein Jahr nach hinten verschoben. So ist die Liste für das Schuljahr 2022/2023 bereits geschlossen, die Liste für 2023/2024 füllt sich zunehmend.
Grundlagen verblassen Marcel Hausding, Leiter der Schwimmschule, sieht schwere Folgen für die Kinder, die erst vor Kurzem angefangen haben, Schwimmen zu lernen und nun den Kurs nicht mehr besuchen können. Die wenigen Grundlagen, die bislang erlernt wurden, verblassen schnell wieder. Koordination und Kondition schwinden rasch. Generell führe die Situation zu einem Bewegungsmangel der Kinder.