Im Jahr 2014 gab es ein großes Kopfschütteln, als die Weiler Zeitung berichtete, dass die Schnitzelbangg-Sänger mit Boykott drohen, da die Verwaltungsspitze diese Zensur wieder einführen wolle. Der Initiator des Berichts, Stefan Arndt, schmunzelt noch heute darüber, denn nicht alle, die sich beschwerten, hatten auf das Datum 1. April geschaut.
Ende der 1950er Jahre schliefen die Aktivitäten wieder ein, bis in den 1970er- Jahren erneut ein reges Treiben rund um den Schnitzelbangg einsetzte. Treibende Kräfte waren damals ab 1970 die „Rhy-Waggis“ und auch eine Gruppe mit Karl Kiefer, Willi Rau, Artur Weber, Horst Homann und Detlef Schlosser, die 1972 beschlossen „wir machen Schnitzelbangg“. Am 11.11.1976 stieg die „Alti Fabriknäscht Clique“ wieder mit ein.
Bis dahin lief alles ungeordnet, jede Gruppe ging in zufällig gewählte Gaststätten und oft kollidierten sie dabei auch mit den umherziehenden Guggemusiken. Daher wurde im Jahr 1977 beschlossen, dem Ganzen einen geordneten Rahmen zu geben.
Gruppen sehen sich nicht als Konkurrenten
Der erste Organisator war Horst Hohmann (Ghetto-Singers), der die Organisation auf Butterbrotpapier schrieb. Ihm folgte Reinhard Schmid (Rhy-Waggis). Da kam eine manuelle Schreibmaschine zum Einsatz. Ab dem Jahr 1994 übernahm Hansi Hartmann (Zwei Vagabunden) die Organisation und stellte auf Computer um. Im Jahr 2014 ging der Stab weiter an Stefan Arndt (Lachsfrässer) und der verfeinerte nach und nach die Organisation der bis zu zehn Cliquen, die an drei Abenden bei rund 21 Terminen in rund 16 verschiedenen Lokalen auftreten.
Arndt hält die Akteure zusammen, kreiert das bekannte Plakat und hat ein Netzwerk zu den Gaststätten. Er tüftelt die Strecken aus, damit so viele Orte wie möglich nach dem gesteckten Zeitplan bedient werden können, und das Publikum in den stets vollbesetzten Lokalen Schlag auf Schlag voll auf seine Kosten kommt. Obwohl Stefan Arndt und sein Partner Peter Müller, mit dem er 1995 die „Lachsfrässer“ gründete, 2020 zum letzten Mal auftraten, blieb Arndt als Organisator den Schnitzelbängglern erhalten. Für ihn war es eine wunderschöne Zeit, vor allem auch, weil die Gruppen untereinander in ihrer Verschiedenartigkeit sich nie als Konkurrenten sehen und daher immer eine gute Kameradschaft herrscht. Also machte er als Koordinator weiter.
Und hätte, hätte – Fahrradkette, nie ein Golfkrieg stattgefunden und es kein Corona gegeben, dann wäre es in dieser Fasnachtsaison nicht das 33-jährige Bestehen, sondern bereits die 36. Veranstaltung nach ausgetüfteltem Fahrplan gewesen.