Weil am Rhein Sommer, Sonne und Metalmusik

Alisa Eßlinger

Festival „Baden in Blut“ begeistert an zwei Tagen die Besucher. Schlauch bringt Abkühlung.

Weil am Rhein - Mehrmals musste der Gartenschlauch herhalten, um den aufgeheizten Besuchern des „Baden in Blut“-Festivals Abkühlung zu verschaffen. Bands wie Sodom, Aborted, Decapitated und Wintersun brachten die Menge in Fahrt.

Den Auftakt des erstmals veranstalteten „Warm-up“-Abends bestritt ein Nazgûl – oder eigentlich die Band „Thron“ aus dem Schwarzwald. Doch schnell wurde der Schleier vor dem Gesicht des Sängers angesichts der Temperaturen gelüftet. Bei strahlender Abendsonne wohl nicht sehr authentisch, dass sich ein Ringgeist in den Dreiländergarten verirrt hat.

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Bands wie „Anomalie“ und die Zwei-Mann-Band „Bölzer“ folgten und sorgten für Stimmung, doch erst bei der belgischen Band „Aborted“ kam der erste „Circle Pit“ zu Stande – dabei rennt mitten in der Menschenmenge eine Gruppe im Kreis. Sogar ein kleiner Junge ließ sich kaum abhalten: Er hatte wohl seinen Papa gesehen und wollte mitmachen. Die Mutter hatte ihn aber schlussendlich überzeugen können, bei ihr zu bleiben.

Mit den Worten: „Sehe ich aus wie Justin Bieber?“ animierte der Sänger Sven de Caluwe von „Aborted“ zusätzlich die Menge zur „Wall of Death“ – zwei Menschenreihen rennen aufeinander zu und prallen zusammen.

Am Samstag ging es weiter

Am nächsten Tag eröffnete die Schweizer Band „Pertness“ das eigentliche Festival. Diese hatte sich im März beim „Blood Battle“ für einen Auftritt bei „Baden in Blut“ gegen fünf Mitbewerber qualifiziert. Die Jungs traten in Schottenröcken auf und brachten einige erste Köpfe zum Mitschwingen.

Mit Luftgitarre unterm Arm liefen die kleinen Metalfans über das Gelände und waren sogar in vorderster Reihe mit ihrem farbenfrohen Gehörschutz.

Auch am zweiten Tag des „Baden in Blut“ blieben die Kuttenträger nicht von der Sonne verschont. Bereits am Mittag wurden die Körper weiß „bemalt“ – nicht mit Bodypaint à la „Kiss“, sondern mit dem nötigen Sonnenschutz.

Der Hitze stand halten

Man solle bei dem Wetter genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, riet Jürgen Hamel, Vorsitzender der veranstaltenden „Metal Maniacs“. Allerdings gab es bereits am Nachmittag auf dem Festival-Gelände kein Wasser mehr und die Besucher mussten auf den Biergarten ausweichen. Aber für die nötige Abkühlung sorgte der Veranstalter dann schon: Das Sicherheitspersonal nahm mehrmals den Gartenschlauch zur Hand, so dass auch Sänger Torkjell Rød der norwegischen Band „AudreyHorne“ einen Schwall Wasser abbekam.

Die Band „Burning Witches“ hob die Frauen-Quote in der Männer-dominierten Metal-Szene an – gleich fünf Damen gaben ihr Können zum Besten. Umgeben von harten Tönen der Bands „Parasite Inc“ und „Decapitated“, gab es auch mal ruhigere Töne von der französischen Band „Alcest“.

Die Pioniere der deutschen Metal-Szene „Sodom“ füllten die Reihen, auch wenn es für die Ruhrpottler doch ein wenig zu blutarm war: „Baden ohne Blut?“ Für die Metaller vollkommen unverständlich. Der Auftritt der Finnen von „Wintersun“ rundete das Festival ab.

An den Merch-Ständen bildeten sich lange Schlangen, um eines der begehrten Band-Shirts zu ergattern. Es gab auch eine kleine Fotoecke, wo die Festivalbesucher sich mit lustigen Accessoires abbilden lassen konnten.

Wie der Freitag war auch der Festival-Samstag im Laufe des Tages ausverkauft.

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