Dennoch versuche man, die Bewohner bei Laune zu halten. „Der Sozialdienst führt jetzt mehr Einzelgespräche, Gruppengespräche sind ja nicht mehr möglich.“ Trotzdem wolle man die Bewohner erreichen. Die kleinen Gruppen, die sonst auch zusammen sind – „wie eine kleine Familie“ – dürften weiterhin zusammen sein. „Wir haben aber die Tische auseinander gezogen, da sich die Menschen auch Gedanken machen.“
Der Betreuungsdienst Schell hat grundsätzlich alle Gruppen-Angebote und Veranstaltungen eingestellt, wie Geschäftsführer Steffen Schell erläutert. „Es gibt auch kein gemeinsames Mittagessen mehr.“ Die ambulante Gruppen-Betreuung wurde ebenfalls eingestellt, es gibt nur noch Einzel-Betreuung. „Wir kommen unserer Fürsorgepflicht nach.“ Man befinde sich in Abstimmung mit Klienten und Angehörigen.
Gruppenräume geschlossen
In den Wohnbau-Gebäuden an der Danziger Straße, Stettiner Straße und Breslauer Straße, in denen der Betreuungsdienst tätig ist, habe die Wohnbau die Gemeinschaftsräume geschlossen. Des Weiteren ist der Betreuungsdienst in den Wohnanlagen „Erlenhof“ und „Große Gass“ aktiv.
Die Senioren seien jeweils über die Vorgaben informiert worden. „Die Stimmung ist besorgt und verunsichert, die Bestimmungen wurden ja Schritt für Schritt verschärft“, sagt Schell. „So machen sich die Menschen auch mehr und mehr Gedanken.“ Aber schließlich handele es sich bei den Bewohnern um die Risikogruppe.
Die Mitarbeiter hätten die Situation entsprechend aufgefangen. „Sie bauen Überstunden ab und füllen Lücken mit Urlaubstagen.“ So habe man im März keine Kurzarbeit anmelden müssen. „Nächsten Monat sehen wir weiter“, erklärt Schell. Es werden nun auch kostenfrei Einkäufe für die Bewohner erledigt. „Wir haben ja Kapazitäten frei.“ Das Angebot werde gerne angenommen.
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