Weil am Rhein Spaziergänger machen am Imbiss Station

Weiler Zeitung
Pächterin Beate Allweier (vorne Mitte) hat einen Imbisswagen vor dem „Gasthaus am Bootssteg“ postiert. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Interview: Beim „Gasthaus am Bootssteg“ werden kleine Speisen im Freien verkauft / Einbußen sind groß

Weil am Rhein (sas). Die Corona-Krise trifft die Gastronomen hart – während des Teil-Lockdowns müssen sie schon zum zweiten Mal dieses Jahr ihre Pforten schließen. Das „Gasthaus am Bootssteg“ liegt idyllisch direkt am Rhein, aber auch abgelegen. Saskia Scherer sprach mit Pächterin Beate Allweier.

Frage: Die schöne Lage des Gasthauses ist in Corona-Zeiten eher ein Nachteil, oder?

Nein, im Gegenteil, eher ein Vorteil. Die Leute haben am Rheinufer entlang mehr Platz, den nötigen Abstand zu wahren. Bei schönem Wetter ist das ein Anziehungspunkt und die Leute sind an der frischen Luft. Viele verbinden das dann gerne mit einem Abstecher zum Gasthaus.

Frage: Wie halten Sie sich während des Teil-Lockdowns über Wasser?

Ich habe einen Imbisswagen vor dem Gasthaus, der bei schönem Wetter von Mittwoch bis Sonntag geöffnet hat. Dort gibt es unter anderem Würste und Steaks zum Mitnehmen. Ansonsten müssen die anfallenden Kosten aus den Rücklagen finanziert werden.

Frage: Könnten Sie denn nicht auch einfach Speisen zum Mitnehmen aus dem Gasthaus heraus anbieten?

Nein, dafür ist das Gasthaus dann doch zu abgelegen, als dass die Leute die Speisen bestellen und abholen. Das würden vielleicht vereinzelt Stammgäste machen. Diese unterstützen uns übrigens toll und finden den Imbisswagen super. Das Angebot wollte ich eben draußen haben, damit Spaziergänger es sehen und spontan etwas zu essen oder trinken kaufen können. Das kommt auch sehr gut an. Bei schlechtem Wetter geht es natürlich nicht, dann fehlen die Spaziergänger.

Frage: Hatte sich denn über den Sommer alles wieder eingependelt oder war immer noch weniger Betrieb als vor Corona?

Natürlich war der Betrieb noch reduziert. Aufgrund der Hygiene-Vorschriften konnte ich ja nur jeden zweiten Tisch besetzen. Auch auf der Terrasse durften nur halb so viele Tische wie sonst aufgestellt werden – wir konnten nur die Hälfte der normal üblichen Gäste bewirten. Dennoch war ich mit dem Sommergeschäft trotz der Umstände zufrieden.

Frage: Auch Veranstaltungen wie Weihnachtsfeiern werden wegfallen – was bedeutet das für das Gasthaus?

Ich habe eigentlich immer tolle Events im Herbst und Winter und hatte Anfang September auch schon die Flyer kreieren lassen mit verschiedenen Veranstaltungen, die erlaubt gewesen wären. Ob Hüttenzauber oder Oldie-Night – das fällt nun alles weg, diese waren zudem komplett ausreserviert. Für Weihnachtsfeiern erhalte ich normalerweise Reservierungen ein Jahr im Voraus. Auch diese Veranstaltungen können nun alle nicht stattfinden.

Frage: Wie hart hat Sie die Corona-Krise insgesamt getroffen?

Die Einbußen dieses Jahr sind groß. Meine acht Festangestellten sind alle in Kurzarbeit. Es ist wirklich hart. Aber man kann nur abwarten und sich an die Vorgaben halten, wie eine Maske zu tragen und seine Kontakte zu beschränken. Wenn sich jeder daran halten würde, wären wir vermutlich schon ein Stück weiter. Ich hoffe, dass die Gastronomie bald möglichst wieder öffnen kann – leider glaube ich, dass der aktuelle Zustand noch einige Wochen anhalten wird.

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