Von Daniela Buch Weil am Rhein. Um die 30 Teilnehmer folgten am Samstag der Einladung der Gemeinderatsfraktion und des Ortsvereins der SPD zu einem Neujahrsrundgang durch Friedlingen. Infrastruktur, Verkehr, Kultur und Bildung waren die Themen. Man habe Angst gehabt, vielleicht nur mit vier Leuten dazustehen, räumte Fraktionsvorsitzender Johannes Foege ein. Dass trotz des schlechten Wetters doch etliche Teilnehmer gekommen waren, freute die Veranstalter umso mehr, darunter auch Kollegen aus anderen Gemeinderatsfraktionen, Elke Gründler-Lindow und Andreas Rühle (U/FWV), sowie Vertreter von Einrichtungen und Gruppen aus dem Ortsteil. Der Rundgang begann in der Rheinschule. Die Schule sei Teil eines sozialen Zentrums, umgeben von zwei Kindergärten, zwei Kirchengemeinden, dem Jugendtreff der Stadtjugendpflege und dem Mehrgenerationenhaus des Diakonischen Werks. Räumlichkeiten und institutionelle Voraussetzungen für eine gute Entwicklung seien gegeben. „Wir sind hier sehr gut aufgestellt“, sagte Johannes Foege. Konrektor Joachim Weimann und Sozialpädagogin Nilufar Hamidi führten durch die neuen Räume und sprachen über ihre Erfahrungen. 20 Lehrer umfasse das Kollegium, die gesamte Mitarbeiterschaft belaufe sich aber auf 50 bis 60 Personen. Sozialpädagogen, pädagogische Assistenten und Sozialarbeiter gehörten ebenso zum Schulalltag wie ehrenamtliche Mitarbeiter und Vereine, die beispielsweise im Rahmen des Jugendbegleiterprogramms am Nachmittag Arbeitsgemeinschaften anbieten, unter anderem Schach oder Tennis. Mehrere Schüler ohne jegliche Deutschkenntnisse Die Schüler stammen aus 30 bis 40 Nationen, die Kinder sind überwiegend aber in Deutschland geboren. In Friedlingen prallten Kulturen aufeinander, andere Lebensgewohnheiten, Auffassungen, Handlungsmuster. Da komme es zwangsläufig zu Missverständnissen, stellte Joachim Weimann fest. Eine der größten Aufgaben an der Schule sei es daher, zum Erhalt des Friedens beizutragen. Jüngst habe man einen Zugang von mehreren Schülern gehabt, die kein Wort Deutsch sprechen können. Die sprachliche Verständigung mit einem bulgarischen Schüler habe über Türkisch funktioniert, wobei die türkischstämmigen Mitschüler geholfen hätten. Über das Elterncafé würden viele Kontakte geschaffen, oft würden auch Hausbesuche durchgeführt, berichtete Nilufar Hamidi. Der Ganztagesbetrieb der Schule habe zu einem intensiveren Kontakt zu den Familien der Kinder geführt. „Das Netzwerk ist stärker geworden“, meinte sie. Nach einer kurzen Station am Kulturzentrum Kesselhaus, einem „kulturellen und sozialen Selbstläufer“, so Foege, traf die Gruppe an der Hauptstraße auf Rudolf Koger, der als kaufmännischer Leiter der Stadtwerke die Hintergründe und Fakten zur Verlängerung der Tramlinie 8 bis zum Bahnhof erläuterte. 60 Prozent der Fahrgäste steigen beim Rhein-Center aus Die grobe Planung für eine erweiterte Strecke bis zum Sparkassenplatz sei zwar fertig, allerdings habe das Verkehrsministerium Zuschüsse deutlich abgelehnt. Aufgrund der guten Nutzerfrequenz bestehe indes eine Chance auf baldige Takterhöhung. Etwa 60 Prozent der Fahrgäste aus der Schweiz steigen an der Haltestelle „Dreiländerbrücke“ (beim Rhein-Center) aus, die restlichen 40 Prozent fahren bis zum Europaplatz. Nachrüstungsbedarf besteht für die Billet-Automaten, an denen derzeit nur mit Münzgeld bezahlt werden kann. Was die Behinderungen der Rettungsdienste durch die veränderte Straßenführung angeht, habe es ein Gespräch mit Vertretern von DRK, Polizei und Feuerwehr gegeben, informierte Koger. Sollte es zu einem großen Rettungseinsatz kommen, werde die Polizei an den Hauptkreuzungen die Straßen sperren, um den Rettungsdiensten freie Fahrt zu ermöglichen. Möglich wäre es, weitere Stellen zu schaffen, die ein Wechseln auf die andere Straßenseite erlaubten. Denkbar sei es auch, dass die Rettungsdienste auf die Seitenstreifen ausweichen könnten. „Es wird sich einspielen“, gab sich Koger zuversichtlich. Bürgermeister Christoph Huber informierte unter anderem über die Parkraumbewirtschaftung (siehe weiteren Artikel) Der Rundgang führte weiter durch den Rheinpark und entlang der Colmarer Straße zur Tullastraße und zu den Sportanlagen des FC Friedlingen, mit einem Abschluss in der Moschee (wir berichten noch).