Weil am Rhein Starke Konkurrenten ausstechen

Weiler Zeitung

Arbeitsmarkt: Führungskräfte für Verwaltung sind gefragt / Mit Motto „Weil Sie es uns wert sind“ punkten

Die Suche nach geeigneten Fachkräften beschäftigt die Verwaltung. Im Rathaus sind aktuell zwei Führungspositionen zu besetzen, wobei Weil sich gegen die Schweizer Nachbarn und auch Städte wie Freiburg oder Stuttgart behaupten muss. Mit verschiedenen Maßnahmen soll gepunktet werden.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. „Großstädte ziehen die Hochschulabsolventen an“, weiß Hauptamtsleiterin Annette Huber um die starke Konkurrenz. Die Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl und die Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg dienen zwar als Kaderschmiede, um Führungspositionen zu besetzen, doch der Weg nach Weil ist weit. Auch Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg oder München treten hier als Konkurrenten im Wettbewerb um den Nachwuchs auf. Zunehmend werde es schwierig, Kräfte für den gehobenen Verwaltungsdienst zu finden, weiß Huber. Im technischen Bereich ist es zudem die Schweiz, die mit höheren Löhnen locken kann.

Unter dem Motto „Weil Sie es uns wert sind“ versucht die Weiler Verwaltung, menschlich statt monetär zu punkten. Exakt ein Dutzend Stichworte sind darunter zu finden. Aus- und Weiterbildung, die intern und extern erfolgen, zählen ebenso dazu wie die Gesundheitsförderung. Kostenloses Rückentraining, kostenunterstützte Massagen und Freibadkarte, kostenloses Trinkwasser, Afterwork-Cooking, jährlicher Gesundheitstag mit umfangreichem Angebot, Workshops und Vorträge zählen unter anderem dazu. Dass Berufs- und Privatleben im Lot sind, das soll die flexible Arbeitszeitgestaltung ermöglichen. Sogar bei der Suche nach einer Wohnung will der Arbeitgeber mithelfen. Zuletzt wurde auch die geplante Rathauserweiterung als möglicher Pluspunkt bei der Fachkräftegewinnung angeführt, da moderne Arbeitsplätze ebenso geboten werden wie eine Dachterrasse auf dem Gebäude, wo die Pause mit Blick auf Weil verbracht werden kann.

Obwohl die Stadtverwaltung auf dieses Gesamtpaket an Pluspunkten verweisen kann, werden die Sorgenfalten für die Zukunft bei Hauptamtsleiterin Huber tiefer. „Bisher ist es uns aber immer noch gelungen, Fachkräfte zu gewinnen.“ Es gebe aber keinen Bereich, der nicht vom Fachkräftemangel betroffen ist.

Sie hofft, dass es weiter für die Stellen einen Inhaber gibt. Die verkehrsgünstige Lage mit einer direkten Zugverbindung nach Freiburg sieht sie als Vorteil an. „Kleinere Gemeinden tun sich sicher schwerer bei der Fachkräftegewinnung.“ Diese sollen schon möglichst in jungen Jahren nach Weil geholt und deren Identifikation mit der Stadt gesteigert werden.

Bei den zuletzt gewonnenen Fachkräften gab es unterschiedliche Beweggründe, in Weil am Rhein anzuheuern. Die schöne Region gab dabei ebenso den Ausschlag wie die Überzeugung, ein gutes Arbeitsklima vorzufinden sowie hier etwas bewegen zu können. „Man fühlt sich gut in dem Bewerbungsverfahren aufgehoben“, hat Huber auch schon gehört. Aus rein monetärer Betrachtungsweise sei es hingegen schwierig mitzuhalten.

Erst einmal hofft die Hauptamtsleiterin, die Leitung der Baurechtsabteilung möglichst schnell wieder besetzen zu können. Auch ein Leiter der Stadt- und Grünplanungsabteilung fehlt noch. „Wenn wir die beiden finden, dann sind wir wieder gut aufgestellt.“

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