Weil am Rhein Stattliche Spende für die Hospizarbeit

Herbert Frey
Michael Mandrey, Anja Biechele-Wichert (von links) und Thomas Abele (Zweiter von rechts) von der Weiler Bürgerstiftung überreichten Ulrich May (Mitte) und Stefanie Sproß (rechts) 5000 Euro für die ambulante Hospizarbeit. Foto: Herbert Frey

Die Bürgerstiftung Weil unterstützt den im Februar gegründeten Verein zur Förderung der ambulanten Hospizarbeit.

Zu Bonds Bigband, der Frauenberatungsstelle des Kreises, dem internationalen Frauencafé, dem Familienzentrum Wunderfitz, dem Oberrheingymnasium und der Rheinschule, die sich in diesem Jahr bereits über eine finanzielle Unterstützung durch die Weiler Bürgerstiftung freuen durften, kommt nun der Verein zur Förderung der ambulanten Hospizarbeit als weiterer Empfänger hinzu.

Der Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung, Thomas Abele, und deren Schatzmeister, Michael Mandrey, überreichten dem Fördervereinsvorsitzenden Ulrich May am Mittwoch im Weiler Rathaus einen Scheck über 5000 Euro.

Dank für stattliche Zuwendung

Der Förderverein wolle hauptsächlich, aber nicht nur, die Arbeit der Ambulanten Hospizgruppe Dreiländereck unterstützen und stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken, erläuterte der Binzener Ehrenbürger und Kreisrat May, der sich für die stattliche Zuwendung bedankte.

Die 40 ausgebildeten Ehrenamtlichen der ambulanten Hospizgruppe begleiteten im vergangenen Jahr 105 Schwerkranke und Sterbende sowie 78 trauernde Hinterbliebene in den großen Kreisstädten Weil am Rhein, Lörrach und Rheinfelden sowie in deren Umland.

Bedarf im Bereich der Trauerbegleitung steigt

Da der Bedarf insbesondere im Bereich der Trauerbegleitung steige, wünsche sich die Gruppe ein Trauercafé mit angegliederten Räumen für Sprechstunden und Supervision. „Das würde einen gewaltigen Schub bringen“, ist May überzeugt. Ideal wäre für ihn ein fußläufig erreichbarer Standort an der Weiler Hauptstraße. Erste Gespräche mit OB Diana Stöcker habe es bereits gegeben, berichtete er.

Seelisch-psychologischer Beistand

Stefanie Sproß, Fachkraft für Palliativ Care und Koordinatorin der Ambulanten Hospizgruppe, bezeichnete die Unterstützung der Bürgerstiftung als „Segen“. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Silvia Böheim übernimmt sie die Erstberatungen bei den Betroffenen zuhause oder im Pflegeheim und klärt dann ab, welche ehrenamtliche Begleitperson am besten zum individuellen Setting passt. Diese leiste dann sensibel seelisch-psychologischen Beistand durch Schweigen, Zuhören, Gespräche, zugewandte Berührung und vieles mehr, schilderte Sproß. Die Begleitung sei kostenlos.

Schulungen und Infoveranstaltungen brauchen Finanzierung

Die vom früheren Weiler Kulturamtsleiter Tonio Paßlick geleitete Ambulante Hospizgruppe finanziert Schulungen in Sterbe- und Trauerbegleitung, Infoveranstaltungen, Verwaltung und Dokumentation. „Aber nur die Sterbebegleitung ist zum Teil förderfähig“, alles andere müsse über Spenden abgedeckt werden, ergänzte die Koordinatorin.

Gegen schleichende Vereinsamung am Lebensende

Schleichender Vereinsamung am Lebensende wolle man durch das „Schenken von Zeit“ entgegenwirken, um es allen Menschen zu ermöglichen, die letzte Wegstrecke selbstbestimmt und würdevoll im gewohnten Umfeld zu gehen. Noch sei dies nur 20 Prozent der Sterbenden vergönnt, wies Sproß auf eine nachdenklich stimmende Zahl hin. Hauptamtsleiterin Annette Huber, die das Tagesgeschäft der Bürgerstiftung managt, hob hervor, dass diese Spende ehrenamtliches Engagement im besten Sinne, nämlich im Dienst am Nächsten, stützt.

Förderanträge können gestellt werden

„Förderanträge für weitere Projekte sind jederzeit willkommen“, versicherte Thomas Abele. Dies gelte natürlich auch für Spenden und Zustiftungen. Letztere fließen ins Stammkapital der Bürgerstiftung, das mittlerweile die Summe von 500 000 Euro überschritten hat. Über Spenden würde sich auch Ulrich May freuen, der im Herbst in die Werbeoffensive gehen will, um dem dynamischen, bereits 29 Mitglieder zählenden Förderverein weiteren Zuwachs zu bescheren.

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